Haus Elke wird Heim für Flüchtlinge

Stand 7. Oktober lebten 209 Flüchtlinge in der Gemeinde Bad Sassendorf. Doch mit Blick auf die allgemeine weltweite Entwicklung und den nahenden Winter dürfte diese Zahl in absehbarer Zeit deutlich steigen. Um ausreichend Unterkünfte vorhalten zu können, hat die Gemeinde daher jetzt die Pension Haus Elke in der Straße Auf dem Kampe erworben.
Bad Sassendorf – Das erläuterte Tim-Fabian Römer von der Abteilungsleitung Soziales der Gemeindeverwaltung. Nachdem der Erwerb im nichtöffentlichen Teil der jüngsten Ratssitzung Thema war, habe die Gemeinde inzwischen die Anwohner rund um die Pension über die Entwicklung informiert. Die Anwohner hätten die künftige Nutzung von Haus Elke ganz entspannt gesehen, berichtete Römer. Dazu verwies er auf bisherige Erfahrungen mit dem nahe gelegenen Sassenstübchen oder der ehemaligen Pension in der Salzstraße als Flüchtlingsunterkünfte.
Mit den aktuell aufgenommenen Flüchtlingen habe die Gemeinde die Aufnahmequote derzeit um etwa sechs Personen übererfüllt, so Römer. Die Landesregierung habe die Kommunen jedoch dazu aufgerufen, mehr Unterkünfte bereit zu halten. In Bad Sassendorf gebe es derzeit noch einige freie Kapazitäten. So sind in den neu geschaffenen Unterkünften auf Hof Haulle derzeit elf von 17 Appartements belegt. Zudem sind viele Flüchtlinge dezentral auch in den Ortsteilen der Gemeinde untergebracht.
Hinzu kommen nun die acht Doppel- und zwei Einzelzimmer im Haus Elke. Alle Zimmer dort haben eigene Duschen und Toiletten, zudem gebe es eine Gemeinschaftsküche. Insgesamt sei die Unterkunft in einem sehr guten Zustand, sehr viel müsse die Gemeinde an zusätzlichen Baumaßnahmen in der bisherigen Pension nicht durchführen lassen. Diese Arbeiten laufen auch inzwischen.
Zwei Personen aus der Ukraine leben bereits im Haus Elke. Mit der zentralen Lage sei die ehemalige Pension insbesondere gut geeignet, um geflüchtete Frauen mit Kindern unterzubringen, berichtete Römer.
Viele Schutzsuchende
Bis Jahresende suchen in Deutschland voraussichtlich mehr Flüchtlinge Zuflucht, als dies 2015 der Fall war. Das prognostiziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD). Laut dem Ausländerzentralregister kamen im laufenden Jahr schon etwas mehr als eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland. Hinzu kamen bis Ende September etwa 135 000 anderweitige Asylbewerber. Wegen der Kosten für die Unterbringung haben die kommunalen Spitzenverbände mehr Unterstützung durch Bund und Länder angemahnt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat Lösungen angekündigt.