Wegen der Hofstelle Werringloer zeichnet sich die Gründung einer Bürgerinitiative ab

Die in Rede stehende Nachnutzung der Hofstelle Werringloer zieht offenkundig die Gründung einer Bürgerinitiative nach sich. Dies zeigte sich in der Einwohnerfragestunde zu Beginn der Sitzung des Sozialausschusses.
Neuengeseke – Im Namen einiger Neuengeseker Einwohner formulierte Dr. Stefan Rux drei Fragen, die erkennen ließen, dass die Entscheidungsgrundlagen der Gemeinde kritisch bewertet werden. So wollte Rux wissen, wie der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum für die Gemeinde ermittelt werde und ob zwischen Zentralort und Ortsteilen unterschieden werde. Zweitens fragte er an, ob die Landesregierung Druck auf die Kommunen ausübe. Drittens verwies er darauf, dass auf dem Lohof eigentlich zwölf bezahlbare Wohneinheiten entstehen sollten. Wie es um deren Fertigstellung stehe.
Bürgermeister Malte Dahlhoff verwies in seiner Antwort darauf, dass es nicht nur in der Gemeinde, sondern generell in den Speckgürteln rund um Soest und Lippstadt eine große Nachfrage nach Wohnraum gebe. Dass generell großer Bedarf bestehe, zeige der Koalitionsvertrag der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP mit der Forderung, wonach jährlich 400 000 Wohneinheiten geschaffen werden müssten. Dies verpflichte ein Stück weit auch die Gemeinde. Die bisherigen Baugebiete in Ostinghausen, Lohne oder auch in Neuengeseke am Haienpoth belegten die große Nachfrage. Dabei gehe es auch um eine Revitalisierung der Dörfer durch junge Familien. Die starke Nachfrage nach Wohnraum wirke sich zudem auf die Höhe der Mietpreise aus. Konkreten Druck, etwa seitens des Landes oder des Bundes, gebe es nicht, so Dahlhoff: „Aber wir sehen hier eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“
Bezüglich der zwölf bezahlbaren Sozialwohnungen, die eigentlich in dem Wirtschaftsgebäude des Lohofs entstehen sollten, erklärte Dahlhoff, mit dem Investor sei vereinbart, die Wohnungen an anderer Stelle zu errichten. Er sei zuversichtlich, dass diese Wohnungen zeitnah, eventuell noch ab diesem Jahr errichtet werden. Zufrieden war Rux mit den Antworten offenbar nicht und so endete die Fragestunde mit einer Feststellung: „Hätten Sie den städtebaulichen Vertrag für den Lohof durchgesetzt, hätten wir diese Wohnungen jetzt.“