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Dorftreff sucht festes Fundament

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Von: Ludger Tenberge

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Wie bei den Arbeitseinsätzen für die Jubiläumsfeier sind es oft die immer gleichen Helfer, die anpacken, der Förderverein Altes Spritzenhaus wünscht sich mehr Unterstützung aus dem Dorf.
Wie bei den Arbeitseinsätzen für die Jubiläumsfeier sind es oft die immer gleichen Helfer, die anpacken, der Förderverein Altes Spritzenhaus wünscht sich mehr Unterstützung aus dem Dorf. © Heyke Köppelmann

Volles Haus im Alten Spritzenhaus: Zur Bürgerversammlung am Montag über die Außenbereichssatzung war mit rund 30 Teilnehmern fast jeder Haushalt aus Herringsen vertreten. Aber diese gute Resonanz ist offenkundig nicht immer gegeben, wie Gerald Schulte-Overbeck in der Versammlung im Namen des Fördervereins Altes Spritzenhaus während der Versammlung andeutete.

Herringsen – Dieser Feststellung stimmten andere Mitglieder des Fördervereins zu. Arbeitseinsätze würden durch die immer gleichen Helfer erledigt. Auch der Besuch von Veranstaltungen sei eher von einer „Konsumhaltung“ geprägt. Die Leute kommen für zwei Stunden, dann sind sie wieder weg.“

Gerald Schulte-Overbeck leitete aus diesen Erfahrungen die Frage ab, was aus dem Spritzenhaus werden würde, wenn es den Förderverein nicht mehr gäbe. Bürgermeister Malte Dahlhoff verwies in seiner Antwort auf das öffentliche Wohnzimmer in Beusingsen mit einem Zugangssystem per Chipkarte. Wenn man im Alten Spritzenhaus einen Teil des Raumes abtrennen würde, sei eine solche Einrichtung sicher auch dort möglich. So weit wollte Ortsvorsteher Heinrich Brandhoff hingegen nicht gehen, er mahnte in der Versammlung jedoch: „Wenn man ein Haus wie dieses erhalten will, muss man sich auch dafür engagieren.“

Ergänzend erläuterte Brandhoff im Gespräch mit dieser Zeitung, dass ihn der Vorstoß des Fördervereins in der Versammlung ebenfalls etwas überrascht habe: „Mir war das vorher nicht bekannt, ich sehe das auch nicht so dramatisch.“ Wenn der Förderverein sich auflösen würde, wäre das schade fürs Dorf, weil es dann keine Ansprechpartner gäbe. Daher richtete der Ortsvorsteher einen Appell an die jüngeren Generationen, über mehr Engagement nachzudenken. Die bewährten Kräfte würden nun einmal alle älter.

Dabei verwies Brandhoff auch darauf, dass er selbst den Posten als Ortsvorsteher nach der laufenden Wahlperiode aufgeben werde. Immerhin sei er bereits 20 Jahre als Ortsvorsteher im Einsatz. Auch für diese Aufgabe wären somit jüngere Aktive gefragt. Brandhoff: „Ich hoffe mal, das sich ein Nachfolger findet.“ Eine Parteizugehörigkeit sei nicht unbedingt erforderlich. Die Mitgliedschaft in einer Partei und der Ratsfraktion sei jedoch hilfreich, sonst kriege man weniger mit aus Rat und Verwaltung.

Fazit: Herringsen braucht bezüglich verschiedener Aufgaben eine Verjüngung.

Die Gründung des Fördervereins

Der Name verweist noch auf die Feuerwehr als ehemalige Hausherrin. Weil die Löschgruppe Herringsen als „Motor“ des Dorflebens jedoch Neuengeseke zugeordnet wurde, haben die Herringser im Sommer 2013 den Förderverein Altes Spritzenhaus Herringsen ins Leben gerufen. Seither kümmern sich die Aktiven um das Gebäude, das wenige Jahre vor Vereinsgründung mit großem Eigenanteil und der finanziellen Unterstützung der Gemeinde Bad Sassendorf renoviert worden war. Als Dorftreffpunkt und Anlaufstelle dient das Alte Spritzenhaus für die monatlichen Dämmerschoppen, den jährlichen Lichterglanz im Advent, Grillabende oder Seniorennachmittage. Auch eine Radtour wurde vom Förderverein schon organisiert, berichtet Ortsvorsteher Brandhoff. Ein Problem seien heutzutage die vielen konkurrierenden Freizeitangebote. Eine Lösung könne es sein, zum Beispiel für Arbeitseinsätze gezielt potenzielle Helfer anzusprechen, damit es nicht immer die gleichen sind.

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