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Unwetter flaute in der Nacht zum Glück ab

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Von: Ludger Tenberge

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Knietief stand das Wasser im Verlauf der K5 Richtung Bettinghausen unter der Eisenbahnbrücke.
Knietief stand das Wasser im Verlauf der K5 Richtung Bettinghausen unter der Eisenbahnbrücke. © Schröder, Daniel

58 Einsätze haben die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr am Montag während des Unwetters abgearbeitet. Das berichtete Gemeindewehrführer Ralf Suckrau auf Nachfrage. Alles in allem seien die Gemeinde und ihrer Einwohner letztlich wohl mit einem „hellblauen Auge“ davon gekommen.

Bad Sassendorf – Nach dem ersten Regenguss, der sich gegen 19 Uhr abgeschwächt hatte, war zwar eine zweite Gewitterzelle vorausgesagt worden, diese zog jedoch ohne gravierende Folgen über die Gemeinde hinweg. Auch der befürchtete weitere Anstieg der Rosenau im Bereich Weslarns blieb aus. Nachdem die erste Hochwasserwelle durchgegangen war, sei der Wasserstand wieder gesunken, erklärte Suckrau.

Überprüft habe die Feuerwehr auch die vermeintlichen Probleme mit der Telefonnummer der Leitstelle. Die Weslarner waren aufgerufen worden, Hilfegesuche per WhatsApp im Dorfverteiler zu melden, weil die 112 nicht erreichbar schien. Hier habe es jedoch keine technischen Probleme gegeben, die Leitungen seien bei der Vielzahl der Anrufe schlicht überlastet gewesen, sagte der Gemeindewehrführer. Zu bedenken sei auch, dass schnurlose Telefone bei einem Stromausfall nicht mehr funktionieren und dass das Handynetz schnell überlastet ist.

Am Morgen nach dem Unwetter galt es die Spuren zu beseitigen, so wie bei dieser verschlammten Fahrbahn am Neuen Weg in Lohne.
Am Morgen nach dem Unwetter galt es die Spuren zu beseitigen, so wie bei dieser verschlammten Fahrbahn am Neuen Weg in Lohne. © Peter Dahm

Wie intensiv die „Chaosphase“ zu Beginn des Unwetters war, verdeutlichte Suckrau auch daran, dass sein Melder nach der ersten Alarmierung gegen 16.48 Uhr zunächst nicht stillgestanden habe. Unterstützung hat während des Unwetters zudem der Bauhof der Gemeinde geleistet. So wurden an verschiedenen überfluteten Stellen die Gullys gesäubert und im Fall von Überflutungen Schilder aufgestellt.

Die Aufräumarbeiten zogen sich auch am Dienstagmorgen längere Zeit hin. Mit Blick auf den Straßenverkehr galt es die Schlammreste von den Straßen zu beseitigen. Auf die Einwohner, deren Keller mit dem schlammigen Wasser vollgelaufen waren, wartete die schweißtreibende und unangenehme Arbeit des Aufräumens und Saubermachens.

Der sintflutartige Regen hatte am Montagnachmittag (22. Mai) binnen Minuten in mehreren Ortsteilen der Gemeinde massive Überschwemmungen bewirkt. Viele Keller waren voll Wasser gelaufen, von den höher gelegenen Straßen hatten sich vielerorts schlammige Fluten über die Straßen ergossen.

Ein Schwerpunkt war der Zentralort mit breit gestreuten Einsatzorten. In den meisten Fällen hatte es sich um voll gelaufene Keller gehandelt. In Weslarn hatte sich die Rosenau, sonst ein beschauliches Bächlein, in einen bedrohlich angestiegenen Fluss verwandelt. Nach gut zwei Stunden, gegen 19 Uhr, hatte der Regen jedoch nachgelassen. Bereits während des Regens waren bei der Feuerwehr etwa 50 Alarmierungen eingegangen. Gegen 20 Uhr hatte sich die Lage etwas beruhigt, allerdings war für 20.45 Uhr bereits die nächste Unwetterzelle angesagt gewesen.

Während sich eine Löschgruppe für den Grundschutz bereit gehalten hatte, waren zwischenzeitlich alle anderen Löschgruppen mit 84 Mann und allen Fahrzeugen im Einsatz, so Wehrführer Ralf Suckrau.

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