„Wir haben einen Energiestammtisch gegründet, der sich um den Ausbau erneuerbarer Energien kümmert und haben am Pilgerhof einen Tag der E-Mobilität durchgeführt“, denn gerade auf dem Land schaut man - will man spritsparend unterwegs sein - beim Öffentlichen Nahverkehr weitestgehend in die Auspuffröhre. „Wir haben eine erste Bürgerbeteiligung für ein neues Baugebiet mitten im Dorf durchgeführt. Wir haben viele Vereine, die nicht nur in ihrem eigenen Bereich verharren, sondern miteinander arbeiten, um zusammen etwas zu erreichen. Wir haben einen sehr aktiven historischen Arbeitskreis, der die Geschichte des Dorfes aufschreibt und sich auch um das Hier und Jetzt kümmert. Die Aktiven haben Dorftafeln, einen Rundgang und Parkbänke eingerichtet. Seit der Sportverein Boule anbietet, nutzen 120 Personen - nicht nur aus Weslarn - das Angebot, in einer Liga zu spielen. Andere Städte greifen das jetzt erst auf, hier wird es seit drei Jahren gut angenommen. Wir haben während der Lockdowns unseren Schießstand digitalisiert, was in ehrenamtlicher Eigenarbeit unter den damals geltenden Corona-Maßnahmen eine echte Herausforderung war und deutlich mehr Zeit kostete, als es vor der Pandemie der Fall gewesen wäre – fast ein Jahr. Auch die Kirche überträgt einmal monatlich einen Gottesdienst im Internet. All das ist schon in die erste Präsentation eingeflossen.“
Auch für die wurde Weslarn ausdrücklich gelobt. Der Haken bei der Sache: Bei der letzten Runde hatte Dahlhoff dafür zwei Stunden Zeit: „Und die brauchte ich auch. Ich habe exakt mit dem Schlag der Kirchturmglocke allen einen guten Morgen gewünscht und mich genau zwei Stunden später, abermals beim Schlag der Glocke, bei allen bedankt, dass sie da waren.“ Nun haben alle Finalisten nur noch 90 Minuten Zeit, „wir werden uns daher an unserer Präsentation für den Kreiswettbewerb orientieren und sie ein wenig straffen. Im Großen und Ganzen ist sie unser Grundkonzept, das wir weiter verfeinern werden.“ Waren es bislang im Wesentlichen ehrenamtliche Juroren aus der Region, ist dann eine Kommission aus Mitarbeitern des Landes unterwegs. Am 29. August werden sie vormittags nach Weslarn kommen. Dahlhoff will die Einwohner des Dorfes auf jeden Fall wieder einbeziehen – allerdings erst nach den Sommerferien, wenn alle wieder an Bord sind „und damit wir einen guten Drive für den Wettbewerb haben“. Natürlich hofft er, dass trotz des Termins an einem Wochentag, möglichst viele Weslarner an der Begehung werden teilnehmen können.
Ein weiteres Problem: Standen sich Weslarn und Robringhausen bislang nicht als Konkurrenten gegenüber, so ändert sich dies nun. Denn auf Landesebene verschieben sich die Größenverhältnisse etwas. „Bislang waren wir das kleinste Dorf der Großen“, meint Dahlhoff. Auf Landesebene zählt es nun, wie auch der Anröchter Ortsteil, zu den kleineren, denn der Schwellenwert liegt jetzt bei 1000 Einwohnern. Was nun die Einschätzung der Chancen Weslarns gegenüber den übrigen Wettbewerbern angeht, meint Dahlhoff nur: „Wir gehen offen ins Rennen. Dazu kenne ich die anderen Dörfer einfach nicht gut genug.“ Zumindest noch nicht – er hat ja jetzt die gesamten Sommerferien Zeit, sich mit den übrigen Ortschaften zu beschäftigen. Darin, die Stärken und Schwächen des „Gegners“ zu erkennen, können ihm sicherlich die diesbezüglich kampferprobten Kicker des Ball Spiel Clubs Weslarn zur Seite stehen. Sicher sei nur eines: „Jeder Ort hat seine Vor- und Nachteile, vieles sieht man nicht. Wir haben auch schöne Gassen und Straßen. Aber ich sehe unsere Stärken hinter den Mauern.“