Am Lagerfeuer im Weihnachtsmarkt lässt es sich aushalten

Bei einem Bummel bei winterlichen Temperaturen kann es den Besuchern des Bad Sassendorfer Weihnachtsmarktes schon einmal etwas kühl werden. Die beiden Stände mit offenem Feuer kommen da gerade recht.
Bad Sassendorf – So herzerwärmend die handwerklichen Arbeiten, Accessoires und Angebote auf dem Bad Sassendorfer Weihnachtsmarkt sein mögen – wer längere Zeit durch das Weihnachtsdorf geschlendert ist, der sehnt sich bei nasskaltem Wetter und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt doch sehr nach einer richtigen Wärmequelle.
Da kommen die beiden Stehtische mit Dach und offenem Feuer gerade recht. Während die Flammen munter die Holzscheite umzüngeln, lässt es sich dort bei belebenden Getränken bestens aushalten – finden Eva Karbowski, ihr Mann Martin und Tochter Paula. Ein heißes Getränk in der Hand, das munter flackernde Feuer vor sich, das wärmt innerlich und äußerlich, berichtet Eva Karbowski. Wenn die Familie aus Scheidingen über den Bad Sassendorfer Weihnachtsmarkt bummelt, gehört eine Pause bei offenem Feuer einfach dazu.

Die beiden Stände mit den Feuerkörben sind geradezu ein Alleinstellungsmerkmal des Bad Sassendorfer Weihnachtsmarktes, denn von der Stange gibt es die Stände nicht. Es sind zerlegbare Sonderanfertigungen, akribisch ausgetüftelt von der Firma „Duo-Laser-Form GmbH“ aus dem Lohner Klei.
Die Anregung zum Bau der beiden „Feuerstellen“ lieferte vor etlichen Jahren der Bürgermeister während eines Abstechers nach Berlin, berichtet Angelika Cosmann, die Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins. Statt der einfachen offenen Feuertonnen legten die Sassendorfer jedoch Wert auf wichtige Details. Weil die Stände Doppelwandig sind, besteht keine Gefahr, dass sich zum Beispiel Kinder an den heißen Feuerkörben verbrennen. Schwere Eisenplatten am Boden bewirken als Gegengewicht, dass die Stände nicht umkippen können. Eine kaminartige Konstruktion sorgt für einen guten Rauchabzug. Und nach eingehender Prüfung des ersten Prototyps wurde eine der Feuerstellen direkt um ein Dach ergänzt. Ein Detail, das sich während der ersten Weihnachtsmarktsaison so gut bewährte, dass auch die zweite Feuerstelle ein Dach bekam. Das schützt nicht nur vor Regen, sondern hält merklich auch die Wärme zurück.
Für ein ordentliches Feuer muss natürlich regelmäßig nachgelegt werden. Bis zu fünf Schüttmeter Holz dürften pro Saison für die wärmenden Flammen wohl draufgehen, schätzt Angelika Cosmann. „Wann immer es nötig wird, legt einer von uns was nach“, ergänzt Beisitzer Frank Richter, der neben der Feuerstelle vorm Parkhotel einen Imbissstand betreibt. Schon hat er ein paar Holzscheite in der Armbeuge aufgestapelt, Angelika Cosmann hebt an der Seite die Klappe in der umlaufenden Theke an, bequem kann Frank Richter auf diese Weise ein paar Scheite nachlegen.
Da der Heimat- und Kulturverein gut abgelagertes Brennholz verwendet, verbrennen die Scheite fast ohne Rückstände. Erst nach dem Ende der Weihnachtsmarksaison muss eine gewisse Menge Asche aus den Körben geholt werden, erzählt Schatzmeister Michael Gruhn. Dann steht wieder der Abbau der Stände an. Ein Prozedere, das vielleicht einfacher wäre, wenn die Stände komplett zusammengebaut ins Lager transportiert werden könnten. Aber dazu laufen die Überlegungen noch.