Corona belastet den Gemeindehaushalt
Etat 2021 geht von 2,2 Millionen Euro an Folgekosten aus
Bad Sassendorf – Die Corona-Pandemie belastet nicht nur Handel, Gewerbe und Tourismus im Kurort, auch die Kommune selbst muss mit erheblichen Folgen durch die Pandemie rechnen. Die Corona-bedingten Kosten für das neue Jahr sind demnach mit knapp 2,2 Millionen Euro angesetzt, dies erläutert die Gemeinedeverwaltung im Haushaltsentwurf 2021.
Zum einen wirken sich die Umsatzeinbrüche in den Wirtschaftsbetrieben auch für die Gemeinde in Form geringerer Steuereinnahmen aus, so dass beim Steueraufkommen mit insgesamt 275.000 Euro weniger an Einnahmen gerechnet wird. Geringere Einnahmen sind zudem aus dem Kurbeitrag (120.000 Euro weniger) und der Fremdenverkehrsabgabe (75.000 Euro weniger) angesetzt. Hart zu Buche schlagen vor allem jedoch die erwarteten Verluste beim Tagungs- und Kongresszentrum und bei der Börde-Therme. Hinzu kommen die Aufwendungen für Hygienemaßnahmen infolge der Pandemie, etwa die Abschreibung und der Unterhalt für die Waschcontainer an der Sälzerschule. Somit belaufen sich die Corona-bedingten Aufwendungen auf etwa 1,9 Millionen Euro. Mit den Mindereinnahmen ergibt sich eine Belastung von 2,2 Millionen.
Rahmendaten weisen Potenzial für die Heilbäder aus
Welches Potenzial für die Gemeinde als Kur- und Tourismusort aufgrund der allgemeinen Rahmendaten vor der Pandemie bestanden hat, geht aus dem Haushaltsentwurf ebenfalls hervor. Eingebunden ist nämlich der Beteiligungsbericht und im Lagebericht der Holding Westfälisches Gesundheitszentrum wird erläutert, dass die Zahl der Gästeankünfte in den nordrhein-westfälischen Heilbädern im Jahr 2019 um 2,1 Prozent gegenüber 2018 gestiegen ist. Die Zahl der Übernachtungen stieg landesweit um 1,3 Prozent auf 5,44 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen in den Vorsorge- und Reha-Kliniken erhöhte sich ebenfalls, und zwar um 0,8 Prozent auf 2,96 Millionen.
In den Bad Sassendorfer Holding-Kliniken Hellweg, Lindenplatz und Quellenhof wurden laut dem Lagebericht hingegen leicht rückläufige Zahlen ermittelt. Die Zahl der Übernachtungen sank 2019 um 1,5 Prozent auf 207.186, die Zahl der Patienten ging um 0,1 Prozent auf 9.735 Fälle zurück. Diese Abweichung vom allgemeinen Trend erläutert die Bäder-Holding mit den umfangreichen Anbau- und Erneuerungsarbeiten an der Klinik Quellenhof und den damit verbundenen Bettensperrungen. In Bad Waldliesborn, wo die Holding die Klinik Eichholz betreibt, sei die Belegung im vollstationären Bereich 2019 um 2,79 Prozent gestiegen.
Aufgrund der neu eingeführten Geriatrie in der Klinik Quellenhof wird jedoch eine positive Entwicklung mit Umsatzsteigerungen vorhergesagt. Andererseits seien die Folgen der Corona-Pandemie, insbesondere infolge der Operationsstopps, in den Kliniken zu spüren.