1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Bad Sassendorf

Bushaltestellen werden barrierefrei

Erstellt:

Von: Ludger Tenberge

Kommentare

So kann’s gehen: Der Bushalt am Jahnplatz weist einen erhöhten Bordstein, taktile Elemente, eine gut ablesbare Anzeigetafel und eine vom Busfahrer gut einsehbare Wartehalle auf.
So kann’s gehen: Der Bushalt am Jahnplatz weist einen erhöhten Bordstein, taktile Elemente, eine gut ablesbare Anzeigetafel und eine vom Busfahrer gut einsehbare Wartehalle auf. © Peter Dahm

Die Gemeinde will in diesem Jahr mit dem Umbau von insgesamt elf Bushaltestellen beginnen. Sie sollen barrierefrei werden. Bis 2025 folgen weitere Umbaumaßnahmen.

Bad Sassendorf – Eine mehr oder weniger große Stufe beim Einstieg in den Bus, Fahrpläne, die schon normal Sehende kaum entziffern können, keine Taststreifen, an denen Blinde und Sehbehinderte sich mit ihrem Stock orientieren können: In Sachen Barrierefreiheit weisen viele Bushaltestellen im Lande einen erheblichen Nachholbedarf auf.

Barrierefreie Bushaltestellen: Bad Sassendorf rüstet nach

In der Gemeinde Bad Sassendorf soll sich dies nun ändern. 2023 und in den beiden Folgejahren sollen dazu insgesamt 1,4 Millionen Euro in die Nachrüstung der Bushaltestellen investiert werden. Für behindertengerechte Buswartehallen sind laut dem Investitionsplan der Gemeinde fürs laufende Jahr 500 000 Euro vorgesehen. Hinzu kommen zweimal 450 000 Euro in den beiden Folgejahren. Wie Bürgermeister Malte Dahlhoff auf Nachfrage erläuterte, erfolgt die Umsetzung im Rahmen der Förderung für die Infrastruktur des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Vorgesehen ist die barrierefreie Umgestaltung durch eine Anpassung der Einstiegshöhe und durch taktile Elemente.

Wie diese Bushaltestelle in Elfsen sind viele Exemplare noch nicht barrierefrei. Dafür sollen höhere Bordsteine und taktile Elemente für Blinde und Sehbehinderte eingerichtet werden.
Wie diese Bushaltestelle in Elfsen sind viele Exemplare noch nicht barrierefrei. Dafür sollen höhere Bordsteine und taktile Elemente für Blinde und Sehbehinderte eingerichtet werden. © Peter Dahm

Barrierefreie Bushaltestellen: Aufrüstung für elf Bushaltestellen 2023 geplant

In 2023 sei die Umgestaltung von elf Bushaltestellen geplant, so der Bürgermeister. Dabei gehe es um zwei Bushaltestellen an der Lohner Höhe, zwei in der Schützenstraße, eine in der Viktoriastraße, zwei am Hof Haulle, zwei in Weslarn an der Kirche, zwei in der Wilhelmstraße. Die Vergabe dieser Arbeiten soll Mitte 2023 erfolgen, sodass die Durchführung im zweiten Halbjahr erledigt werden kann. In den Jahren 2024 und 2025 folgen dann noch jeweils Bushaltestellen in weiteren Ortsteilen. Von solchen barrierefreien Bushaltestellen profitieren übrigens nicht nur Menschen mit Handicap, sondern auch Fahrgäste mit Kinderwagen, Fahrrad oder schwerem Rollkoffer.

Barrierefreiheit per Gesetz vorgeschrieben

Dass die Gemeinde in Sachen barrierefreier Bushaltestellen aktiv wird, ist löblich, aber laut Gesetz auch erforderlich. Danach ist die Gemeinde sogar schon in Verzug, das Personenbeförderungsgesetz schrieb nämlich vor, dass zum 1. Januar 2022 alle Haltestellen in Deutschland barrierefrei sein müssen, sofern in der örtlichen Nahverkehrsplanung keine Ausnahmen geregelt seien. Laut der „Aktion Mensch“ besteht allerdings das Manko, dass die Barrierefreiheit von Haltestellen nicht einklagbar ist und Ausnahmen weiterhin zulässig bleiben. Barrierefreiheit bedeutet im Wesentlichen, dass die Haltestellen einen erhöhten Bordstein für einen stufenlosen Einstieg erhalten. Davon profitieren Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen, aber ebenso mit Fahrrad oder schwerem Rollkoffer. Zudem sind taktile Elemente als Querungshilfen für Blinde und Sehbehinderte vorgesehen. Hilfreich sind auch gut ablesbare Anzeigetafeln.

Auch interessant

Kommentare