Wegen Brandschäden: Familie steht ohne Wohnung da

Die Folgen eines Zimmerbrands sind für eine nicht versicherte Familie in Neuengeseke enorm. Die Hilfsaktion Nachbar in Not und die Gemeinde Bad Sassendorf möchten helfen.
Neuengeseke – Der Zimmerbrand in der Neuengeseker Straße 1 war relativ schnell gelöscht, die Folgen des Feuers wirken aber noch erheblich nach. Die Bewohner des Mehrfamilienhauses mit sieben Wohneinheiten können ihre angestammten Räume nach wie vor nicht nutzen. Betroffen ist davon insbesondere die Familie von Jaroslaw und Agata Starszewski mit den Kindern Justin (15), Dennis (12), Maks (2) und Maja (1). Ein Problem: Eine Hausratversicherung hatte die Familie vor dem Brand nicht.
Das Feuer im Erdgeschoss
Während die Erdgeschosswohnung, in der das Feuer am 17. Januar abends ausgebrochen war, erheblich durch die Brandschäden zerstört wurde, sind die anderen Wohneinheiten durch Rauch und Ruß kontaminiert. Der Brandgeruch und Rußablagerungen sind in der Wohnung der Familie Starszewski trotz einiger Reinigungsmaßnahmen nach wie vor unverkennbar. Die meisten Möbel und die Matratzen hat die Familie inzwischen entsorgt, welche Sanierungsmaßnahmen in der Wohnung noch erforderlich werden, ehe sie wieder bezogen werden kann, wird noch geprüft. Vor allem auch mit Blick auf die kleinen Kinder müssen etwaige Schadstoffe vermieden werden. Immerhin: Die Bekleidung kann nach zweimaligem Waschen weiter verwendet werden. Aktuell ist die sechs Personen zählende Familie bei einer Nachbarin im Nebenhaus untergekommen. Dort leben nun elf Personen zusammengedrängt in einer Wohnung. Agata Starszewski würde mit ihrer Familie gerne in Neuengeseke und auch in der angestammten Wohnung bleiben, wo sie seit vier Jahren heimisch sind. Vater Jaroslaw arbeitet als Schleifer/Polierer, die beiden älteren Kinder gehen zur Schule. Mindestens vorübergehend wäre jedoch eine andere Bleibe in Neuengeseke für die Familie hilfreich. Ortsvorsteher Reinhard Klöne will seine Kontakte nutzen und prüfen, was diesbezüglich ermöglicht werden kann. Um in der Notlage schnelle Hilfe zu gewährleisten, hat die Aktion Nachbar in Not der Familie bereits finanzielle Unterstützung bewilligt. Zudem hat die Gemeinde Bad Sassendorf ein Spendenkonto als Sonderposten eingerichtet. „Spenden auf dieses Konto gehen eins zu eins an die Familie Starszewski“, erklärt Tim-Fabian Römer, der Leiter des Sozialamts. Weil unterschiedliche Möbel und Einrichtungsgegenstände benötigt werden, sind eventuell auch Sachspenden hilfreich. Aktuell werden allerdings keine weiteren Dinge benötigt. Neben dem materiellen Schaden bleibt für die Familie aber auch die Erleichterung, das Feuer einigermaßen gut überstanden zu haben. Die Erlebnisse waren gefährlich genug. Jaroslaw Starszewski und die älteren Kinder konnten sich noch selbst ins Freie retten.
Wege der Hilfe
Informationen zu der Spendenaktion der Gemeinde erteilt Tim-Fabian Römer vom Sozialamt der Gemeinde Bad Sassendorf, Telefon 02921/50554, E-Mail t.roemer@bad-sassendorf.de Wer Sachspenden anbieten möchte, kann dies mit einer E-Mail an familieausneuengeseke@gmx.de tun. Die Aktion „Nachbar in Not“ hat der frühere Soester Stadtdirektor Dr. Gerhard Groot 1975 ins Leben gerufen, als er zu seinem Abschied um Spendengelder für bedürftige Soester Bürger bat. Seit 2000 kooperieren die Stadt Soest und der Soester Anzeiger, der die Umlandgemeinde Bad Sassendorf, Ense, Lippetal, Möhnesee, Warstein, Welver, Werl und Wickede betreut. Spendenkonten der Aktion beim Soester Anzeiger sind: Sparkasse Soest-Werl, IBAN DE97 4145 0075 0000 0682 88, und Volksbank Hellweg, IBAN DE25 4146 0116 0000 6664 00.
Mit Drehleiter gerettet
Mutter Agata musste mit der kleinen Maja wegen der Rauchgase, die unterdessen durch das verqualmte Treppenhaus zogen, auf den Balkon im zweiten Obergeschoss flüchten. Vor dort wurden Mutter und Kind und ein weiterer Bewohner von der Feuerwehr mit der Drehleiter gerettet. Der Schreck habe auch die Kinder beeindruckt, berichtet Agata Starszewski. Aber mittlerweile macht die kleine Maja schon wieder einen ganz munteren Eindruck.