Börde-Therme sagt dauerbelegten Ruheplätzen Kampf an: „Liegenpolizei“ im Einsatz

Weil die Zahl der Ruheliegen bei starker Auslastung knapp wird, geht die Börde-Therme gegen das Reservieren von Liegen durch abgelegte Handtücher oder Gegenstände vor.
Bad Sassendorf – Gleich als erstes am Hotelpool mit dem Handtuch die Liege reservieren – um Stunden später auf der besten Ruheliege am Platz auszuruhen: Dieses Phänomen, bekannt aus vielen Urlaubsregionen am Mittelmeer, gibt es offenbar auch in Einrichtungen wie der Börde-Therme. Auch dort meinen manche Gäste, sie könnten eine Liege exklusiv allein für sich beanspruchen.
Vor allem bei hoher Auslastung führt dies zu Problemen, sodass die Börde-Therme dann mit der „Liegenpolizei“ gegen das Reservieren von Liegen vorgeht. Das erläutert die Therme in einem Newsletter. Diejenigen Gäste, die ihre Taschen in die vorgesehenen Schränke stellen und nach einem Saunagang ausruhen wollen, hätten das Nachsehen, wenn die Liegen bereits mit Handtüchern und Taschen belegt sind. Wie in anderen Thermen gelte auch im Thermalbad deshalb, dass die Ruheliege freigeräumt werden soll, sobald man sich ausgeruht hat, damit weitere Gäste die Möglichkeit haben sich auszuruhen.
Bad Sassendorf: „Liegenpolizei“ räumt dauerbelegte Liegen frei
Ulrike Wieners, die Geschäftsführerin der Börde-Therme, bestätigte auf Nachfrage, dass es in der Tat mit dauerbelegten Ruheliegen bisweilen Probleme gibt: „Das Motto ,Wer zuerst kommt, mahlt zuerst’, das geht bei uns nicht. Man kann nicht morgens kommen und den ganzen Tag eine Liege beanspruchen.“ So gebe es zum Beispiel im Innenbereich exklusive Standorte, so Wieners, „da räumen wir sofort“. Ansonsten werde die besagte „Liegenpolizei“ in der Regel erst aktiv, wenn die Anlage stark ausgelastet ist, wenn freie Ruheplätze nur noch in geringer Zahl zur Verfügung stehen.
Das Motto ,Wer zuerst kommt, mahlt zuerst’, das geht bei uns nicht. Man kann nicht morgens kommen und den ganzen Tag eine Liege beanspruchen.
Allerdings werde dann vorher per Durchsage darauf hingewiesen, dass Ruheliegen nach dem Ausruhen wieder frei zu machen sind. Würden weiterhin Liegen angetroffen, die mit Handtüchern oder persönlichen Gegenständen von Gästen belegt wurden, die weit und breit nicht zu sehen sind, würden die Liegen freigeräumt.
Die Reaktionen der Gäste sind Wieners zufolge unterschiedlich. Einerseits gebe es Besucher, die verärgert seien, wenn die von ihnen beanspruchten Liegen freigeräumt wurden. Selbst mit der Polizei werde bisweilen gedroht. „Für die Mitarbeiter ist das nicht schön, die werden oft angegangen.“ Andererseits gebe es aber auch viel positives Feedback.
Das Thema dauerhaft reservierter Liegen finde man bei jeder vergleichbaren Anlage, sagte die Geschäftsführerin weiter. Auch in Abstimmung mit den Mitarbeitern habe die Therme sich entschlossen, dagegen vorzugehen. Hinweisschilder aufzuhängen, reiche nicht aus. Wieners bekräftigte aber auch, dass es nicht darum gehe, die Gäste zu verärgern, sondern darum, allen Besuchern gerecht zu werden und ihnen eine Ruhemöglichkeit zu schaffen.