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Viele Besucher in der Börde-Therme: Doppelte Energiekosten könnten Freude bald drücken

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Von: Ludger Tenberge

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Bad und Sauna in der Börde-Therme haben im laufenden Jahr guten Zuspruch gefunden, die Prognose der Besucherzahlen wurde im November bereits erreicht.
Bad und Sauna in der Börde-Therme haben im laufenden Jahr guten Zuspruch gefunden, die Prognose der Besucherzahlen wurde im November bereits erreicht.  © Peter Dahm

Die Besucherzahlen der Börde-Therme waren bereits im November erreicht. Doch die Freude könnte nur kurz währen, wenn 2023 unter anderem doppelte Energiekosten zu Buche schlagen.

Bad Sassendorf – Bemerkenswerte Erfolge im laufenden Jahr, schwierige Prognosen für 2023: So stellt sich die Lage für die Thermalbad Bad Sassendorf GmbH dar. Früher war es Corona, nun seien es die aktuell steigenden Preise, die Voraussagen erschweren, sagte Geschäftsführerin Ulrike Wieners bei der Vorstellung des Wirtschaftsplans 2023 im Gemeinderat. Dennoch soll die Größenordnung von 220 000 Besuchern in 2023 beibehalten werden.

Dies erfolge auch vor dem Hintergrund, dass im laufenden Jahr die Zielvorgabe von 220 000 Besuchern bereits im November erreicht wurde, trotz der Corona-bedingten Einschränkungen zu Jahresbeginn. Die positive Entwicklung der Besucherzahl wirkt sich im laufenden Jahr auch auf die Ertragslage aus. Statt Erlösen von 3,4 Millionen Euro gemäß Plan liegt das Ist im November bereits bei vier Millionen Euro. Ergänzend betonte Bürgermeister Malte Dahlhoff, dass die Therme aus dem laufenden Betrieb heraus ein positives Ergebnis erbracht habe.

Viele Besucher in der Börde-Therme: Doppelte Energiekosten könnten Freude bald drücken

Und auch der Wirtschaftsplan 2023 würde ein positives Ergebnis ergeben, wenn nicht eine Verdoppelung der Energiekosten zu berücksichtigen wäre. Dabei sei aber der Bau der geplanten Photovoltaikanlagen noch nicht eingepreist, die die Energiekosten erträglicher machen dürften.

Laut Wirtschaftsplan 2023 rechnet Wieners mit Erlösen von 3,98 Millionen Euro und mit Aufwendungen von 4,31 Millionen Euro. Allein die Energiekosten wurden nach der Verdoppelung mit 1,4 Millionen Euro angesetzt. In welchem Maß die Energiekostenhilfe des Bundes für Thermen Erleichterung verschafft, werde noch diskutiert. Statt eines Corona-Jahres mit Lockdown sollte nach Ansicht der Thermen das Jahr 2019 zur Berechnung des Energiebedarfs zu Grunde gelegt werden, sagte Wieners.

Viele Besucher in der Börde-Therme: Investitionen waren die richtige Entscheidung

Wichtig ist allerdings auch, dass die Thermalbad-GmbH neben dem laufenden Betrieb auch Abschreibungen und den Zinsaufwand für die Modernisierungsarbeiten bilanzieren muss. Das führt gemäß dem Wirtschaftsplan 2023 zu einem Defizit von 2,17 Millionen Euro. Zur Deckung dient insbesondere der steuerliche Querverbund mit den Gemeindewerken, der dafür ausgestaltet wurde.

Für ihren Lagebericht ernteten Ulrike Wieners und Badleiterin Katharina Koch im Gemeinderat viel Anerkennung. Die Entwicklung der Besucherzahlen sei überwältigend, sagte Ingo Schremmer (FDP). Dies zeige, dass die Investitionen in die Therme richtig waren.

Kai-Uwe Groll (BG) lobte die vielen innovativen Ideen, die Wieners vorgestellt hatte. Dazu gehörten die Einführung eines elektronischen Tickets und verschiedene Maßnahmen zur Teambildung und zur Mitarbeiterbindung. Auf Nachfrage Grolls erläuterte Wieners zudem, dass erst im Oktober eine Preisanpassung erfolgte. Im nächsten Jahr soll zunächst abgewartet werden, wie sich die Zahlen entwickeln. Einen pauschalen Energiezuschlag, wie ihn andere Bäder nehmen, soll es nicht geben.

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