Er selbst hat sich in ein Kuhkostüm geworfen und bereitet die wartende Menge auf den ersten Auftritt vor. Es sind vier kleine Mädchen zwischen fünf und acht Jahren, die einen flotten Tanz als „Superkinder“ abliefern, den die Erwachsenen begeistert bejubeln, Zugaben fordern - und auch bekommen. Zur Belohnung erhalten die Kinder nicht etwa Karnevalsorden – die gibt es hier gar nicht – nein, es gibt Süßes, bevor sie die Bühne verlassen dürfen. Für die erwachsenen Akteure gibt es nach ihren Auftritten übrigens Alkopops, die gleich auf der Bühne getrunken werden.
„Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd – in Bettinghausen ist es umgekehrt“, verkündet Moderator Hubertus Frerich und erhält als Antwort ein vielfaches „Betting – Helau“ zur Bestätigung.
Das Moderatoren-Duo sorgt zu Beginn der Feier für Dschungelstimmung: Erst verteilt es Luftballons mit Affen und anderen Dschungelmotiven an die Tische, dann „Lianen“ aus Krepppapierstreifen und schließlich rasselnde Eier, mit denen die Gäste akustisch Regen machen können.
Bettinghausen – das ist handgemachter Karneval pur: Die 45 KGB-Mitglieder haben ein kreatives Programm Marke Eigenbau zusammengestellt, das von den geschätzt 150 Jecken dankbar angenommen und frenetisch gefeiert wird. Da gibt es die Märchenfreunde, die sich nach der Corona-Pause wieder treffen und erzählen, was sie in der Covid-Zeit gemacht haben: Bibi Blocksberg hat ein Kind bekommen – Corona-Klaus. Der Wolf hat mit Mehl gedealt und der Spiegel aus Schneewittchen ist, Dank Corona-Speck, zersprungen und zur Diskokugel geworden. Eine Gruppe führt eine Kino-Pantomime auf, die davon lebt, das ein Pärchen, durch vier Sitznachbarn getrennt, per stille Post Zärtlichkeiten austauscht.
Bejubelt wird das Tambourcorps Bettinghausen, das fast vollzählig auf die kleine Bühne zieht, das neu formierte Männerballett und die stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Kolkmann, die mit einer Büttenrede die Lacher auf ihrer Seite hat. Sie endet mit der Feststellung: „Ich bin nicht traurig, dass der Bürgermeister heute verhindert ist, beim nächsten Mal komme ich auf jeden Fall wieder.“
Christoph Müller und Iris Müller tragen auf Bettinghausen umgetextete bekannte Lieder vor, die die Jecken begeistert mitsingen und gefeiert wird schließlich bis tief in die Nacht.