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Es könnte nachts duster werden

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Von: Ludger Tenberge

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Durch Umrüstung auf moderne Laternen wie im Kurpark kann Strom gespart werden
Durch Umrüstung auf moderne Laternen wie im Kurpark kann Strom gespart werden © Peter Dahm

Nachts, wenn kaum einer auf den Straßen ist, müssen die Laternen nicht mehr leuchten und unnötig Strom verbrauchen. Diese Idee steckt hinter einem Antrag der SPD, um die Dauer der Straßenbeleuchtung herunterzufahren.

Bad Sassendorf – Auch die Gemeinde Bad Sassendorf sei in der Pflicht, alle denkbaren Anstrengungen zu unternehmen, um Energie einzusparen. Allein auf bereits erfolgte Maßnahmen zu verweisen reiche nicht, vielmehr müssen weitere Maßnahmen umgesetzt werden, um möglichst viel Energie zu sparen.

Der erste Punkt des zweiteiligen Antrags hatte sich in der Sitzung des Ausschusses für Klima, Umweltschutz und Landschaftspflege allerdings schnell erledigt, da ein entsprechender Prüfauftrag an das zuständige Unternehmen durch die Verwaltung bereits erteilt wurde. Demnach soll, wie auch von der SPD beantragt, die Anzahl der in Betrieb befindlichen Leuchten während der gesamten Betriebsdauer reduziert werden, wenn mehrere Leuchtmittel vorhanden sind. Diese „Nachtschaltung“ wird derzeit ab 22 Uhr praktiziert.

Ob der zweite Teil des SPD-Antrags praktikabel sei, wurde im Ausschuss durchaus kontrovers diskutiert. Gemäß Antrag sollte in der Zeit von 23 bis 5 Uhr die Straßenbeleuchtung an nicht verkehrswichtigen Bereichen komplett abgeschaltet werden, so etwa in Anliegerstraßen oder bei der Beleuchtung in Grün- und Parkanlagen.

Würde die Beleuchtung so großräumig abgeschaltet, bestehe die Gefahr, dass so genannte „Angsträume“ entstehen, sagte Bürgermeister Malte Dahlhoff und verwies auf einschlägige Empfehlungen der Polizei. Durch Umstellung auf LED-Leuchtmittel spare die Gemeinde auch bereits erhebliche Mengen an Strom ein. Dies gelte zum Beispiel für die Beleuchtung im Kurpark, wo im übrigen ein Teil der Laternen nachts bereits ausgeschaltet werde.

Dr. Gudrun Plesch (SPD) hielt dem entgegen, dass die Sicherheit der Einwohner nicht von der Helligkeit abhänge. In vielen Kommunen in Süddeutschland kämen sie Menschen gut damit zurecht, dass ab 23 Uhr die Laternen ausgeschaltet werden. Es gebe ja auch Taschenlampen oder Handys.

Carsten Rocholl (Grüne) mahnte weiterhin die sukzessive Umrüstung von Laternen an, er sprach sich aber dagegen aus, generell Straßenlaternen auszuschalten. Fraktionskollege Mirko Deichmann regte ergänzend den Einsatz von Bewegungsmeldern an. Dies werde in anderen Kommunen bereits praktiziert.

Auch bei dieser Lösung, mahnte Fachbereichsleiter Wolfgang Stember, gebe es jedoch viel zu bedenken. Etwa wie verhindert werden kann, dass eine Katze, ein Igel oder ein vorbeifahrendes Auto den Bewegungsmelder auslöst. Großflächig die Straßenlaternen in Anliegerstraßen auszuschalten, würde zum Beispiel ein Wohngebiet wie das rund um die Weststraße in Dunkelheit versetzen.

Die Diskussion mündete letztlich in den von Beke Schulenburg (CDU) formulierten Vorschlag, die Verwaltung möge für die nächste Ausschusssitzung aufarbeiten, welche Maßnahmen möglich sind oder wo die Straßenbeleuchtung abgeschaltet werden kann. Diesem Vorschlag folgte der Ausschuss einstimmig.

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