Bauliche Entwicklung bleibt ein Streitthema

Die Festsetzungen für die bauliche Entwicklung der Häuserzeile gegenüber von Haus Rasche in der Bahnhofstraße dürfte noch einige Diskussionen provozieren. Einen ersten Eindruck vermittelte die Sitzung des Bauausschusses am Mittwoch. Dabei ging es dort noch gar nicht um Festsetzungen oder Vorgaben, sondern um den Einstieg in das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans.
Bad Sassendorf – Dennoch war die Diskussion wegen der grundsätzlichen Probleme bei der baulichen Entwicklung der Gemeinde aufschlussreich. Ausgelöst wird die Aufstellung des Bebauungsplans „Bahnhofstraße-Süd“ durch ein Bauvorhaben auf dem Grundstück Ecke Bahnhofstraße/Schützenstraße. Die beiden vorhandenen Gebäude sollen einem dreistöckigen Mehrfamilienhaus Platz machen.

Dies tangiert jedoch den Jahrzehnte alten Bebauungsplan „Sanierung Ortsmitte“, der eine deutliche Vergrößerung der Straßenkreuzung vorsah. Weil die Grundzüge dieser Planung berührt sind, besteht die Kreisbauaufsicht auf einer Änderung des Bebauungsplans. Die Verwaltung hat daraufhin vorgeschlagen, für die Häuserzeile südlich der Bahnhofstraße zwischen Ampelkreuzung und Bahn insgesamt einen Bebauungsplan aufzustellen.
Insbesondere Grüne, BG und FDP nutzten die Erörterung, um die Kritik an dem auslösenden Bauvorhaben auf dem Eckgrundstück zu erneuern. Ihre Fraktion finde das dreistöckige Gebäude überdimensioniert, zudem würde das Grundstück zu 80 Prozent überbaut, erklärte Tanja Deichmann (Grüne) und verwies auf die Bebauung am Lohof als mahnendes Beispiel. Überhaupt sei es besser Altbauten zu sanieren, dann könnten die Mieter auch dort wohnen bleiben. Kritik äußerte auch Thomas Holbeck (BG). Das Vorhaben sei zu groß, auch bestehe die Gefahr, dass der Bebauungsplan den Bauherren zu viel Spielraum lasse.
Bürgermeister Malte Dahlhoff hielt dem entgegen, dass eine zukunftsfähige Ordnung angestrebt werde. Die beiden Altbauten zu sanieren, auch mit Blick auf Barrierefreiheit, sei sicher mehr als herausfordernd. Beke Schulenburg (CDU) griff einige Kritikpunkte auf. So bekräftigte auch sie, dass die Gemeinde aus dem Beispiel Lohof gelernt habe, dies sei aber mit der Bahnhofstraße nicht zu vergleichen. So sei zu bedenken, dass der Bereich der Bahnhofstraße eher eine C-Lage sei, da könne man keine preiswürdige Architektur erwarten.
Andererseits werde aber erst im Verfahren für den Bebauungsplan festgelegt, wie hoch die Gebäude zum Beispiel werden dürfen. Dafür müsse das Verfahren aber gestartet werden: „Wenn wir das nicht beschließen, passiert gar nichts.“
Ebenso äußerte sich Axel Droste (SPD). Der Ausschuss streite über ein Thema, das noch gar nicht da sei. Kritische Bewertungen stünden an, wenn beraten werde, wie der B-Plan aussehen soll. Gegen den Beschluss, den Bebauungsplan aufzustellen, könne man eigentlich nicht sein. Trotzdem stimmten drei Ausschussmitglieder mit nein. Der Rest stimmte für den Einstieg in das Bebauungsplanverfahren.