Discounter wollen größer werden

Für den Einzelhandel in Bad Sassendorf zeichnen sich einige gravierende Änderungen ab. Sowohl Aldi als auch Penny wollen ihre Filialen in der Gemeinde deutlich vergrößern. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das entsprechende Baurecht geschaffen wird, aus Sicht der Gemeindeverwaltung soll dies allerdings kein Problem sein.
Bad Sassendorf – Die Beschlussvorschläge für den Bauausschuss formulieren Zustimmung zur Änderung des Flächennutzungsplans und der jeweiligen Bebauungspläne. Wie die Verwaltung in der Sitzungsvorlage erläutert, möchte Aldi die Verkaufsfläche um 250 Quadratmeter vergrößern; nach den Festsetzungen aus dem Jahr 2008 ist eine Verkaufsgröße von 900 Quadratmetern vorgegeben. Ebenso möchte Penny die Verkaufsfläche von 800 auf 1 000 Quadratmeter erweitern. Mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche gelten Supermarktfilialen allerdings als großflächiger Einzelhandel. Entsprechende Betriebe sind nur in einer Sonderbaufläche oder in Kerngebieten zulässig.
Deshalb wird eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich. Als Vorbereitung hat die Gemeinde inzwischen das Einzelhandelskonzept von 2009 fortgeschrieben. Die zustimmende Haltung wird in der Vorlage neben dem Verweis auf die Verträglichkeitsanalyse auch damit begründet, dass es im Einzelhandel den Trend zu größeren Verkaufsflächen gibt, um Waren ansprechend präsentieren zu können.
Mit den Erweiterungsplänen sind beim Einkaufszentrum an der Schützenstraße voraussichtlich weitere erhebliche Änderungen des Umfelds verbunden. Zum einen deutet die Bauverwaltung in der Vorlage an, dass Aldi im Zuge der Erweiterung das bestehende etwa zwölf Jahre alte Gebäude abreißen könnte, um einen Neubau im neuen Aldi-typischen Erscheinungsbild wie etwa in Oestinghausen zu errichten. Dann sei auch über die Ausrichtung des Neubaus nachzudenken. Des Weiteren wird eine Erweiterung der Parkflächen angeführt.
Erhebliche Veränderungen wären zudem mit dem Bau einer Rettungswache verbunden. Deren Gebäude wird östlich der Tankstelle geplant, mitsamt einer eigenen Ausfahrt für die Rettungstransportwagen (RTW) auf die Bundesstraße.
Diese Neuerung ist insofern interessant, weil eine Rettungswache von der Kurortgemeinde mit ihren fünf Reha-Kliniken und zahlreichen Altenheimen schon lange gefordert wird. Im Januar vergangenen Jahres berichtete der Bürgermeister im Gemeinderat aufgrund einer Anfrage der Grünen, dass die Gemeinde mit dem Kreis im Gespräch sei. Überlegungen für einen RTW-Standort im Bereich der Klinik Quellenhof waren damals unter anderem wegen des benachbarten Kindergartens verworfen worden. Stattdessen wurde ein RTW am Marienkrankenhaus in Soest stationiert.
Aufgrund des Landesgesetzes in NRW legt der Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises fest, dass im ländlichen Bereich das Eintreffen der Rettungskräfte innerhalb von zwölf Minuten angestrebt wird. Diese Hilfsfristen sollen in mindestens 90 Prozent der Fälle erreicht werden. Doch daran hapert es im Kurort. Der Kreis kündigte daher im vergangenen Jahr an, dass eine ergebnisoffene Auslotung verschiedener Standorte durchgeführt werde.
Die Sitzung des Planungs-, Bau- und Verkehrsausschusses ist am Mittwoch, 31. Mai, im Tagungszentrum. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr.