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Tödliche Gefahr: Warum Hunde nicht aus Pfützen trinken sollten

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Von: Kathrin Kuna

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Wenn es besonders warm ist oder es viel geregnet hat, trinken Hunde gerne mal aus der Pfütze. Doch das kann potenziell tödlich enden.

Bei einem Spaziergang mit dem Hund sollte man stets ein Auge auf seinen Vierbeiner haben. Ein Horrorszenario für alle Hundebesitzer sind vor allem Giftköder, die für große Qualen bei den Vierbeinern sorgen können. Etwas unscheinbarer erscheinen dagegen Pfützen, die sich oft nach einem Regentag gebildet haben. Doch auch hier sollten Frauchen und Herrchen gut aufpassen: Denn das Trinken aus Pfützen kann tödlich enden.

In Pfützen tummeln sich viele Gefahren, die den Hund krank machen können

„Bei einem Spaziergang machen Bewegung und das neugierige Erkunden der Umwelt den Hund durstig. Es ist also kein Wunder, dass die Tiere ihren Durst stillen wollen“, erklärt Hundeexpertin und -verhaltensberaterin Nadja Kopp gegenüber dem Industrieverband Heimtierbedarf (IVH). Pfützen seien auch deswegen besonders interessant für Hunde, da es kein Chlor enthält. Dadurch rieche es anders als Leitungswasser.

Golden Retriever Hund trinkt Wasser aus einer Pfütze auf einem Waldweg
Pfützen sind oft verunreinigt und voller Bakterien, weshalb Hunde nicht daraus trinken sollten. © IMAGO/imageBROKER/alimdi / Arterra

Doch in Pfützen tummeln sich so manche Gefahren. Dazu gehören Bakterien und Verunreinigungen, die der Hund beim Trinken aufnehmen kann. An Stellen mit parkenden Autos besteht zudem die Möglichkeit, dass sich Motoröl in die Pfütze gemischt hat. Erkennbar ist das an einem silbernen Film. An Feld- und Waldwegen können sich dagegen allerlei Pestizide und Düngermittel verbreiten, aber auch Ausscheidungen von Tieren, die Parasiten und Wurmeier enthalten.

Ein Hund, der aus Pfützen trinkt, kann an der tödlichen Leptospirose erkranken

Die Bakterien, die sich in den Pfützen befinden, können zu einer Leptospirose führen, eine potentiell tödliche Infektionskrankheit. Ausgelöst wird sie durch die Bakterien, die über den Urin von Ratten und Mäusen in die Pfützen gelangen.

Erste Alarmzeichen, dass sich der Hund mit einer Leptospirose infiziert hat, sind:

Das Gesundheitszentrum für Kleintiere Lüdinghausen informiert auf seiner Website, dass die Symptome von einer Leptospirose schnell voranschreiten würden. Wenn sie nicht behandelt werden, komme es zum Tod durch Leber- und Nierenversagen, seltener durch innere Blutungen.

Da es sich bei Leptospirose um eine Zoonose handelt, bestehe außerdem die Gefahr, dass auch Menschen sich mit der Krankheit anstecken. „Alle Lebewesen, die sich in der Umgebung eines infizierten Hundes befunden haben, sollten sich auf Leptospirose untersuchen lassen“, erklärt das Gesundheitszentrum für Kleintiere Lüdinghausen. Sollten sich beim Hundebesitzer grippeähnliche Symptome einstellen, ist ein Gang zum Arzt notwendig.

So schützt man seinen Hund vor der Leptospirose

Vor einer Leptospirose können Hundebesitzer ihre geliebten Vierbeiner mit einer Impfung schützen. Eine Infektion mit der Krankheit bleibt dennoch möglich. So erklärt das Gesundheitszentrum für Kleintiere Lüdinghausen: „Die Impfung führt gelegentlich zu milden Reaktionen (Fieber, verminderter Appetit, allergische Reaktionen), aber der Vorteil eines Schutzes gegen diese potentiell tödliche Infektion überwiegt im Vergleich.“

Hund trinkt aus Wasserflasche
Bei Spaziergängen sollte man Wasser für den Hund dabei haben, damit er nicht aus der Pfütze trinken muss. © IMAGO/katamount

Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, den Hund zu schützen. „Am besten ist es, wenn der Halter immer eine Alternative für den Hund dabei hat, etwa eine Flasche sauberes Wasser, welches ihm dann angeboten werden kann“, erklärt auch Nadja Kopp gegenüber dem IVH. Hat man kein Wasser dabei, seien fließende Gewässer eine Trinkalternative zu den Pfützen, da hier die Konzentrationen an Schadstoffen meist niedriger sei.

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