Impfungen für Erwachsene: Welche sind wirklich wichtig? Bundesministerium für Gesundheit informiert
Die Corona-Impfung spaltet seit über einem Jahr die Gemüter. Impfungen im Allgemeinen gelten seit jeher als Lebensretter. Nicht zuletzt die Pocken-Impfung.
Menschen werden immer älter. Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat sich die Lebenserwartung Neugeborener mehr als verdoppelt, wie das Statistische Bundesamt informiert. Nach den Ergebnissen der Sterbetafel 2019/2021 liege die Lebenserwartung neugeborener Jungen heute bei 78,5 und die der Mädchen bei rund 83,4 Jahren. Maßgebliche Gründe hierfür sind Fortschritte in der medizinischen Versorgung, Hygiene, Ernährung sowie verbesserte Arbeitsbedingungen, heißt es weiter.
Die Therapie von Krebs, Volkskrankheiten wie Diabetes und auch die Früherkennung: Der medizinische Fortschritt erhöht die Chance auf ein langes Leben. Auch den Impfungen kommt hier eine wesentliche Rolle zu. So sind einige Krankheiten wie etwa die Pocken durch Impfungen so gut wie ausgestorben.

Masern, Hepatitis, FSME: Welche Impfungen werden empfohlen?
Die Impfempfehlungen werden immens durch aktuelle Entwicklungen beeinflusst. So sprechen Gesundheitsbehörden weltweit aufgrund der Corona-Pandemie die Empfehlung aus, dass Menschen sich gegen Covid-19 impfen lassen sollten, um schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden. Auch die aktuell steigenden Zahlen von Affenpocken-Fällen weltweit führen zu einer Impfempfehlung für bestimmte Gruppen. Dazu zählen dem Robert Koch-Institut zufolge Menschen, die Kontakt mit einer infizierten Person hatten oder Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko, wie homosexuelle erwachsene Männer, die häufig ihre Geschlechtsverkehr-Partner wechseln.
Dem Bundesgesundheitsministerium und der Ständigen Impfkommission (STIKO) zufolge, sollten sich Erwachsene auch folgende Impfungen geben beziehungsweise diese regelmäßig auffrischen lassen:
- Auffrischungimpfung gegen Diphtherie und Tetanus (alle zehn Jahre, die nächste fällige Impfung als Kombinationsimpfung mit Pertussis)
- Masern-Impfung für Ungeimpfte bzw. nur einmal Geimpfte, die nach 1970 geboren sind
- Ab 60 Jahre: Grippeschutzimpfung, Pneumokokken-Immunisierung und Gürtelrose-Impfung
Auch das Leben in einem Risikogebiet kann dafür sorgen, dass eine Impfempfehlung für bestimmte Krankheiten ausgerufen wird. Dazu zählt in vielen Regionen Deutschlands etwa die FSME-Impfung.
Impfungen für Risikogruppen
Sogenannte Indikationsimpfungen werden dem Bundesministerium für Gesundheit zufolge unter anderem Risikogruppen empfohlen, die ein erhöhtes Ansteckungsrisiko oder ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe aufweisen. Gegen folgende Krankheiten werden Indikationsimpfungen von der STIKO empfohlen:
- Haemophilus influenza Typ B (Hib)-Infektion
- Hepatitis A und B
- Influenza
- Masern
- Meningokokken-Infektion
- Pertussis (Keuchhusten)
- Pneumokokken-Infektion
- Poliomyelitis (Kinderlähmung)
- Röteln
- Varizellen (Windpocken)
Die oben aufgeführten Informationen sind als allgemeine Richtlinie zu sehen. Individuell kann es unter anderem aufgrund der persönlichen Krankheitsgeschichte zu Abweichungen kommen. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, dieser gibt Ihnen auf Sie zugeschnittene weiterführende Informationen.