In Rente gehen: Arbeiten Sie weiter, kassieren Sie doppelt
Viele träumen vom zeitigen Ruhestand. Doch dabei lohnt es sich, später in Rente zu gehen. Wer zudem noch weiter arbeiten geht, kommt finanziell gut weg.
„Mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss“: Das gilt für viele Deutsche hierzulande nur bedingt. Die meisten bereiten sich darauf vor, früh(er) in Rente zu gehen. Das geht – grundsätzlich kann man sich nach einer Versicherungszeit von 45 Jahren früher in den Ruhestand verabschieden. Besonders langjährig Versicherte haben auch die Möglichkeit, die „Rente mit 63“ vorzeitig in Anspruch zu nehmen. Ist man vor 1953 geboren, kann man das laut der Deutschen Rentenversicherung sogar ohne Abschläge tun. Also warum sollte man warten, bis man 66 ist, um den Lebensabend in Ruhe zu genießen?
In Rente gehen: Arbeiten Sie weiter, kassieren Sie doppelt ab
66 Jahre: Das ist das Alter, in dem Menschen, die 1958 geboren worden sind, aktuell regulär in die gesetzliche Rente gehen können. Die Altersgrenze steigt stufenweise an bis zum Jahrgang 1964. Alle, die dann oder später geboren worden sind, können sich regulär erst mit 67 in den Ruhestand begeben.

Wer sich allerdings körperlich und psychisch in der Lage fühlt, kann auch trotz Renteneintritt weiterarbeiten. Und wie die Deutsche Rentenversicherung berichtet, kann das sogar sehr lukrativ sein. Demnach sollen 1,3 Millionen Menschen im Rentenalter hierzulande weiterhin erwerbstätig sein, so das Statistische Bundesamt. Diese teilen sich wie folgt ein, was Rentenalter und Arbeit angeht:
- Regelaltersrente plus Job: Volle Rente plus Gehalt erhalten
- Regelaltersrente vorerst nicht beantragen und weiterhin vom Gehalt leben
- Vorzeitig in Rente gehen und zugleich weiterarbeiten
Wie die Stiftung Warentest zeigt, profitieren diejenigen am meisten, die die Regelaltersrente beziehen und unbegrenzt hinzuverdienen. Die Rente wird nicht gekürzt. Dadurch kann sich diese Gruppe ein beachtliches monatliches Gesamteinkommen sichern.
In Rente gehen: Rentenbeiträge zahlen oder nicht?
Was die Rentenbeiträge angeht, haben Sie zwei Möglichkeiten: Bei der ersten zahlen Sie keine mehr, wodurch das Nettogehalt steigt, und zwar um die 9,3 Prozent, also den Arbeitnehmeranteil, der regulär in die Rentenkasse fließt. Das bedeutet konkret, dass Sie mehr Netto vom Brutto erhalten. Ein Beispiel: Bei einem Jahresgehalt von 50.000 Euro sind das monatlich etwa 390 Euro mehr, also insgesamt 4.650 Euro im Jahr.
Lukrativer ist es allerdings, die 9,3 Prozent weiterhin in die Rentenversicherung einzuzahlen. Mit dem Ziel, am Ende mehr Geld zu erhalten. Das geht folgendermaßen: Die 4.650 Euro im Beispiel wandern in die Rentenkasse, mit der Folge, dass sich das Nettogehalt um diesen Betrag verringert. Aber: Dadurch erhalten Sie einen zusätzlichen Rentenanspruch von monatlich etwa 44 Euro. Wer neun Jahre dran bleibt, hat dann die Differenz wieder heraus und ist dabei zugleich abgesichert.