Energiepauschale, 9-Euro-Ticket, Mindestlohn: So wirken sich die Änderungen im September auf Ihr Geld aus
Ob Energiepauschale, Mindestlohn oder 9-Euro-Ticket: Im September gibt es wieder einige Änderungen, die auch Ihre persönlichen Finanzen betreffen.
Der September gibt und der September nimmt: Drei Monate lang durften sich Bürger an dem 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr erfreuen, doch nun ist Schluss mit günstigen Bahnfahrten. Auch der Tankrabatt findet ein Ende. Im Gegenzug soll es aufgrund der Energiekrise aber auch wieder eine Entlastung geben.
Tankrabatt und 9-Euro-Ticket fallen im September 2022 weg
Am 1. September läuft der sogenannte Tankrabatt aus. Dank der Sonderregel wurde der Steuersatz für Treibstoffe gesenkt, sodass Benzin um 35 Cent je Liter und Diesel um 17 Cent je Liter günstiger getankt werden konnte. Autofahrer fürchten nun, dass die Spritpreise mit dem Ende des Tankrabatts sofort wieder in die Höhe schießen. Nach Einschätzung des ADAC muss dies aber nicht zwangsläufig der Fall sein. Die Tankstellen hätten aktuell ein Interesse daran, „noch im August niedrigversteuerten Kraftstoff in ihre Tanks zu füllen“. Das könnte dafür sorgen, dass Verbraucher noch länger etwas von niedrigeren Spritpreisen haben.

Auch vom 9-Euro-Ticket müssen die Bürger nun Abschied nehmen. Von Juni bis Juli konnten Bahnfahrer für jeweils neun Euro fast das komplette Angebot des öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland nutzen. Aktuell wird über einen Nachfolger des Tickets diskutiert. Sicher ist wohl nur: So günstig wird es nicht mehr.
Bürger werden mit Energiepreispauschale entlastet
Mit Beginn des Ukraine-Krieges sind die Energiepreise hierzulande enorm in die Höhe geschossen. Um die steigenden Kosten besser stemmen zu können, hat der Koalitionsausschuss der Bundesregierung beschlossen, den Bürgern eine einmalige Energiepreispauschale (EPP) von 300 Euro auszuzahlen. Im September ist es nun so weit – die Pauschale soll über den Arbeitgeber mit der Lohn-/Gehaltszahlung überwiesen werden. Anspruch haben alle steuerpflichtigen Personen, die in Deutschland leben und arbeiten oder Grenzpendler sind. Selbstständige und Freiberufler erhalten die Pauschale ebenfalls, bei ihnen wird die Steuervorauszahlung vom 10. September einmalig um 300 Euro abgesenkt. Wichtig zu wissen: Die Energiepreispauschale wird brutto ausgezahlt. Lohn- und Einkommensteuer werden somit abgezogen, jedoch keine Sozialversicherungsbeiträge. Wie viel Ihnen übrig bleibt, hängt damit von Ihrer Steuerpflicht ab.
Amazon Prime schlägt beim Abo auf
Auch der Online-Versandriese Amazon hat offenbar mit der Inflation zu kämpfen. Zumindest wird das als Begründung für die Preissteigerung beim Prime-Abonnement genannt. Wer bisher im monatlichen Rhythmus gezahlt hat, muss schon bald 8,99 Euro statt 7,99 Euro berappen. Bei einer jährlichen Überweisung des Abo-Betrags steigt der Preis von 69 Euro auf 89,90 Euro. Die Änderung tritt ab 15. September in Kraft, abhängig davon, wann die nächste Zahlung fällig ist.
Mindestlohn für Pflegekräfte steigt im September 2022
Gerade in der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie sich ein Mangel an Pflegekräften auswirken kann. Um wieder mehr Fachkräfte zu gewinnen, hat die Pflegekommission eine Anhebung des Pflegemindestlohns empfohlen. Ab 1. September sollen Pflegekräfte daher 17,10 Euro erhalten anstatt 15 Euro. Bei Pflegekräften mit ein- bzw. zweijähriger Ausbildung soll der Mindestlohn von 12,50 Euro auf 14,60 Euro steigen. Wer in der Pflege arbeitet, aber keine Ausbildung hat, erhält außerdem 13,70 Euro statt 12 Euro. Weitere Erhöhungen des Mindestlohns erfolgen am 1. Mai 2023 und danach am 1. Dezember 2023.