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Falsch verstanden worden? Papst Franziskus erklärt Aussage zu Homosexualität

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Von: Christoph Gschoßmann

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Papst Franziskus
Papst Franziskus. © Domenico Stinellis/AP/dpa/Archivbild

Was denkt Papst Franziskus über Homosexualität? In einem Interview sorgte er mit Aussagen für Aufsehen. Nun erklärte er, falsch verstanden worden zu sein.

Rom / München - Inwiefern glaubt der Papst, Homosexualität sei eine Sünde? Mit einer Aussage in diese Richtung hat Papst Franziskus in dieser Woche für Aufsehen gesorgt. Nun räumte der Pontifex ein, dass eine entsprechende Antwort in einem Interview falsch verstanden werden konnte.

Franziskus im Wortlaut: „Als ich sagte, dass es eine Sünde ist, hatte ich mich schlicht auf die katholische Morallehre bezogen, die besagt, dass jeder sexuelle Kontakt außerhalb der Ehe eine Sünde sei“, schrieb Franziskus an den US-amerikanischen Pater James Martin. „Aber natürlich muss man die Umstände berücksichtigen, welche eine Schuld verringern oder ganz eliminieren können.“

Papst: Gewisse Nuancen gehen in Niederschrift von Gesprochenem verloren

Der Jesuiten-Priester veröffentlichte den Papst-Brief am Samstag auf der Website des katholischen LGBTQ-Magazins „Outreach“, dessen Herausgeber er ist. LGBTQ ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer. Der Papst erklärte, dass das Interview ein mündliches Gespräch gewesen und dass es „verständlich“ sei, wenn bei der Niederschrift gewisse Nuancen verloren gingen.

Franzsikus wollte noch etwas anderes klarstellen: In dem Schreiben in spanischer Sprache unterstrich der Papst wie auch schon in dem Interview, dass Homosexualität für ihn kein Verbrechen sei. „Und ich sage jedem, der Homosexualität kriminalisieren möchte, dass er falsch liegt“, schrieb der 86 Jahre alte Argentinier. Im Interview hatte er die katholische Kirche dazu aufgerufen, Menschen aus der LGBTQ-Gemeinde willkommen zu heißen. „Wir sind alle Gottes Kinder“, sagte er. (cgsc mit dpa)

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