Update vom 23. Juli, 13.42 Uhr: In Europa ist die Zahl der Corona-Fälle auf mehr als drei Millionen gestiegen, teilt die Nachrichtenagentur AFP mit. Auf Russland, Großbritannien, Spanien und Italien entfallen dabei mehr als die Hälfte der Fälle. Insgesamt hätten sich nach AFP-Berechnungen offiziell 3.002.861 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl sei auf Grundlage offizieller Angaben berechnet. Die tatsächlichen Infektionszahlen liegen nach Angaben von Experten wahrscheinlich um ein Vielfaches höher, als in den Statistiken der Behörden verzeichnet. Hier finden Sie eine aktuelle Übersicht über die Coronavirus-Fallzahlen in Deutschland, USA, Brasilien, Spanien, Indien und Italien. Nach wie vor ist Europa der Kontinent mit den meisten Todesfällen in der Corona-Pandemie.
Europa | Welt | |
Corona-Infektionen | 3.002.861 | 15.237.784 |
Todesfälle | 206.633 | 626.994 |
Update vom 23. Juli, 8.38 Uhr: Zur Finanzierung der Coronavirus-Folgen plant Italiens Regierung weitere Schulden in Höhe von 25 Milliarden Euro für das Jahr 2020. Das Haushaltsdefizit werde damit im laufenden Jahr auf 11,9 Prozent steigen. Das teilte das Kabinett um Ministerpräsident Giuseppe Conte mit. Die Regierung wolle einen entsprechenden Beschluss vorlegen.
Zuletzt hatte Rom im April 55 Milliarden Euro an neuen Schulden beschlossen. Das hatte das Haushaltsdefizit 2020 schon damals auf die seit Jahrzehnten nicht da gewesene Höhe von 10,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) klettern lassen. Die neue staatliche Gesamtverschuldung würde nun auf 157,6 Prozent des BIP für 2020 steigen. Auch für die kommenden Jahre peilt die Regierung mehr Schulden als bisher an.
Erst in dieser Woche hatte die Europäische Union in Brüssel einen gemeinsamen Wiederaufbauplan für die Union beschlossen. Daraus könnte Italien rund 200 Milliarden Euro erhalten. Diese Gelder dürften allerdings erst ab dem kommenden Jahr wirklich fließen.
Update vom 22. Juli, 22.45 Uhr: In Frankreich gilt seit Montag die Maskenpflicht für alle Bürger - weshalb die Regierung nun massenhaft Schutzmasken verteilen will. Verbraucherverbände fordern kostenlosen Zugang zu den Mund-Nase-Bedeckungen, Präsident Emmanuel Macron sieht dies anders.
Der Staat möchte den sieben Millionen bedürftigen Menschen im Land unter die Arme greifen und kündigte an, diese mit rund 40 Millionen Masken zu versorgen. Dies teilte der französische Gesundheitsminister Olivier Veran am Mittwochabend dem TV-Sender France 2 mit. Im Rahmen der Versorgungsaktion übernimmt die französische Post die Zustellung der Masken. Die Maskenflicht gilt im deutschen Nachbarland in öffentlichen Transportmitteln und geschlossenen öffentlichen Räumen.
Daraufhin forderten mehrere französische Verbraucherverbände einen kostenlosen Zugang zu Masken für alle. Ein Betrag von etwa 100 Euro würde für einen Haushalt mit zwei Kindern monatlich für Einwegmasken anfallen, meinte Alain Bazot, Präsident der größten französischen Verbraucherorganisation „Que Choisir“, gegenüber dem Nachrichtenportal Franceinfo. Beim Tragen der Maske sei es wie bei einer Impfpflicht, so Bazot. Diese funktioniere nur, wenn sich alle Menschen beteiligten. Kostenlose Masken seien darum nötig.
Staatschef Emmanuel Macron widersprach dem am Dienstag. Dem Fernsehsender TF1 sagte der Präsident, der Steuerzahler solle nicht Masken für alle bezahlen. Vielmehr gehe es ihm darum, die Bürger, die sich keine Masken leisten können, zu unterstützen.
Update vom 22. Juli, 15.49 Uhr: In Österreich hat der Verfassungsgerichtshof (VfGH) einzelne Aspekte der Corona-Beschränkungen für gesetzwidrig erklärt. Die Ausgangsbeschränkungen seien teilweise nicht durch das Covid-19-Gesetz gedeckt gewesen, entschied das Gericht am Mittwoch. „Dieses Gesetz bietet keine Grundlage dafür, eine Verpflichtung zu schaffen, an einem bestimmten Ort, insbesondere in der eigenen Wohnung, zu bleiben.“ Das Betreten bestimmter Orte dürfe zwar untersagt werden, eine Pflicht zu Hause zu bleiben, könne aber nicht auf dieser Grundlage verhängt werden. Auch die stufenweise Öffnung der Geschäfte kritisierte das Gericht. Viele bis zum 30. April verhängten Strafen wegen Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkungen müssten nach ORF wohl erlassen werden, falls gegen sie Einspruch erhoben wurde.
Update vom 22. Juli, 15.32 Uhr: In Europa geht die Angst vor einer zweiten Corona-Welle um. Erst am Montag hatte Frankreich deshalb erstmals eine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr erlassen. Das geht einigen Städten allerdings nicht weit genug. Unter anderem mehrere Touristenorte erließen Dekrete, wonach Masken nun auch auf der Straße Pflicht sind.
In der Küstenstadt La Rochelle in Westfrankreich ist die Maske seit Mittwoch im Alten Hafen und im Stadtzentrum verpflichtend. Die Regel ziele darauf ab, ein Wiederaufflammen der Epidemie in Zeiten mit viel Touristen zu verhindern, hieß es. Auch in Concarneau und Saint-Brieuc in der Bretagne ist die Maske im Zentrum vorgeschrieben. In Saint-Brieuc gilt auch Maskenpflicht auf Spielplätzen, Parks oder am Hafen. In zahlreichen Städten in der Bretagne, aber auch im Rest des Landes gilt außerdem eine Maskenpflicht auf Märkten.
Update vom 22. Juli, 9.13 Uhr: Die Corona-Krise hat die spanische Restaurant- und Kneipenlandschaft hart getroffen. Nach Angaben des spanischen Gastronomieverbandes mussten wegen ausbleibender Gäste während der Krise landesweit rund 40.000 Bars, Restaurants und Hotels dauerhaft schließen. Das entspricht etwa 13 Prozent der gastronomischen Unternehmen des Landes. Der Verband rechnet sogar damit, dass die Zahlen noch weiter steigen werden. Bis Ende des Jahres könnten 65.000 Betriebe betroffen sein.
Auf den Balearen-Inseln, darunter das bei Deutschen beliebte Urlaubsziel Mallorca, habe auch nach dem Ende der Grenzschließungen in der Europäischen Union weniger als die Hälfte der Bars und Restaurants wieder geöffnet, erklärte der Verband. In den Großstädten des Landes leidet die Branche demnach auch unter ausbleibenden einheimischen Gästen, die sich stattdessen wegen des verbreiteten Homeoffice daheim versorgen. Die Hotel- und Gastrobranche ist ein zentraler Sektor der spanischen Wirtschaft.
Nach zwei heftigen Peaks im März und im April verzeichnet Spanien im Juli erneut hohe Zahlen der täglich gemeldeten Neuinfektionen. Für den 20. Juli meldet die Johns-Hopkins-Universität circa 4.600 neue Fälle - 1.200 einen Tag später. Für den 18. und 19. Juli verzeichnet die Universität zwar keine neue Fälle, was darauf schließen lässt, dass an diesen Tagen keine Neuinfektionen gemeldet wurden, sondern erst am 20. Juli nachgemeldet wurden. Dennoch liegen die Zahlen deutlich über dem bereits erreichten Tief im Juni.
Update vom 21. Juli, 15.16 Uhr: In Supermärkten, Postfilialen und Banken führt Österreich die Maskenpflicht wieder ein. Das kündigt der österreichische Kanzler Sebastian Kurz in einer Pressekonferenz am Dienstag an. Derzeit gilt eine Maskenpflicht etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Arztpraxen. Es soll auch ein Ampelsystem für Regionen mit Hotspots eingeführt werden. Bei Reisen aus oder in Risikogebieten soll ein sogenanntes „Pre-Clearing-Konzept“ für mehr Sicherheit sorgen. Ziel sei möglicherweise betroffene Reisende schneller zu informieren - aber auch verhängte Quarantäne-Maßnahmen zu überprüfen. Mit Blick auf dem Herbst müssen Vorkehrungen getroffen werden. Es gelte eine „Zweite Welle“ zu verhindern. Mit den Maßnahmen reagiert Österreich auf den Anstieg der Corona-Fälle.
Update vom 21. Juli, 10.04 Uhr: In Spanien steigen die Corona-Infektionen. Aktueller Hotspot ist Katalonien. Die Angst vor einer „Zweiten Welle“ wächst. In Barcelona gelten seit vergangenem Freitag strengere Ausgangsbeschränkungen. Die Bewohner wurden aufgerufen ihre Wohnung nur in dringend erforderlichen Fällen zu verlassen. In der ganzen Region gilt eine Maskenpflicht im Freien.
Die neuen Corona-Fälle versetzen Nachbarn in Alarmbereitschaft. Mallorca und seine Nachbarinseln möchten, dass Einreisende aus Katalonien in Quarantäne müssen, berichtet tagesschau.de. Auch Frankreich denkt demnach darüber nach, die Grenze zu Katalonien und damit zu Spanien wieder zu schließen. Die Angst vor einem neuen Ausbruch ist offenbar da.
Die Strände an der Costa Brava sind jedoch voll. Das ist zu dieser Jahreszeit normalerweise kaum ungewöhnlich, doch die Urlauber stammen überwiegend aus dem Hotspot in Katalonien. Die Einwohner von Barcelona fürchten einen totalen Lockdown und sind an die spanische Küste gefahren, berichtet ElPais.com. Viele haben dort Ferienwohnungen und haben den Appell der Regierung offenbar ignoriert. Einen Überblick über die wichtigsten Regeln, die Urlauber, die nach Spanien reisen beachten müssen, bietet Costa Nachrichten*.
Update vom 20. Juli, 17.32 Uhr: Die britische Biotechfirma Synairgen vermeldet einen Durchbruch bei der Behandlung von Covid-19-Patienten. Sie berichtet von vielversprechendem Erfolgen mit einem Medikament zum Inhalieren. Krankenhaus-Patienten mussten das Protein Beta-Interferon einatmen. Dadurch wurde offenbar das Risiko, künstlich beatmet werden zu müssen oder sogar zu sterben, deutlich reduziert.
Das Pharma-Unternehmen testete das neue Medikament mit dem Namen SNG001 an rund 100 stationär aufgenommenen Covid-19-Patienten. Bei 79 Prozent der Studienteilnehmer nahm die Krankheit im Vergleich zur Placebo-Kontrollgruppe einen leichteren Verlauf. Die Aussagekraft der Studie sei zwar im Augenblick noch begrenzt, da die Patientenzahl zu gering war und die Ergebnisse von anderen Wissenschaftlern noch überprüft werden müssen. Dennoch macht das Ergebnis den Forschern Mut, einen großen Schritt bei der Covid-19-Behandlung erzielt zu haben
"Die Ergebnisse bestätigen unsere Überzeugung, dass Beta-Interferon als Medikament zum Inhalieren ein enormes Potenzial hat, die Immunreaktion der Lunge wiederherzustellen", sagte Lungenspezialist Tom Wilkinson von der Universität von Southampton. Und sein Kollege Naveed Sattar von der Universität Glasgow hält das Ergebnis sogar für bahnbrechend. Er wies jedoch darauf hin, dass man erst nach einer größeren Studie, die Wirkung des Medikaments bestätigen kann.
Paris - Im Kampf gegen das Coronavirus* hat Frankreich eine landesweite Maskenpflicht eingeführt, die ab Montag (20. Juli) gilt. In öffentlichen geschlossenen Räumen müssen verbindlich Mund und Nase bedeckt werden.
Unter anderem gelten die neuen Regeln für Geschäfte, Banken, Markthallen, aber auch Kultureinrichtungen wie Museen, Kinos und Sehenswürdigkeiten. Die Neuerung teilte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran im Nachrichtensender Franceinfo mit. Auch in Fitnessstudios und Orten der Religionsausübung müssen Masken getragen werden. Damit solle der Schutz der Menschen vor dem Coronavirus gestärkt werden, erklärte Véran.
Bisher konnten Betreiber selbst entscheiden, ob Kunden und Besucher Mund und Nase bedecken müssen. Jetzt droht bei Nichteinhaltung der Maskenpflicht ein Bußgeld von 135 Euro. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt die Pflicht in ganz Frankreich bereits seit Mai. Auch viele Sehenswürdigkeiten wie der Eiffelturm oder der Louvre in Paris konnten nur mit Maske besucht werden.
Staatspräsident Emmanuel Macron hatte die Regelverschärfung in der vergangenen Woche in einem TV-Interview persönlich angekündigt. In Frankreich wird - wie auch in anderen Ländern - eine zweite Welle der Covid-19-Pandemie befürchtet. Behörden in Frankreich warnten bereits vor einem Anstieg der Corona-Fälle - wenn auch auf niedrigem Niveau. Frankreich ist von der Corona-Krise mit mehr als 30.000 Toten hart getroffen geworden.
Das französische Staatsoberhaupt geht mit gutem Beispiel voran. Emmanuel Macron zeigte sich beim EU-Gipfel mit einer Mund-Nasen-Bedeckung. In Brüssel trafen sich die europäischen Staatschefs, um über das Corona-Hilfspaket der EU zu verhandeln.
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz wollte am Sonntag (19. Juli) über die Wiedereinführung der Maskenpflicht debattieren. Nun wird die Entscheidung verschoben. Das berichtete Der Standard. Grund für die Terminänderung soll der EU-Gipfel sein, der eigentlich am Sonntagabend hätte enden soll, jedoch verlängert wurde. Bei einem Treffen am Dienstag (21. Juli) will Kurz zusammen mit dem Vizekanzler, dem Gesundheits- und dem Innenminister eine Entscheidung fällen.
Mit 82 neu registrierten Fällen (19. Juli) fällt die Zahl der Neuinfektionen in Österreich derzeit gering aus. Am heftigsten war die Lage in Österreich im März. Am 26.03. verzeichnete die Johns-Hopkins-Universität rund 1.300 neue Fälle.
Trotz der Corona-Pandemie fahren viele Menschen in den Urlaub ins Ausland. Für Komplikationen sorgte das am Ballermann. Auf der Partymeile Mallorcas mussten zahlreiche Clubs schließen. Am Goldstrand in Bulgarien wird unterdessen weitergefeiert.
(lb) *Merkur.de und Costa Nachrichten sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks
Haben Wissenschaftler endlich einen entscheidenden Durchbruch bei der Corona-Forschung erlangt? Die Ergebnisse mehrerer Studien lassen hoffen.