Ausnahmegenehmigung für die Sekundarschule: Nur 32 Anmeldungen

Wickede - Aufatmen in der Gemeinde: Die Bezirksregierung als Schulaufsicht hat am Freitag grünes Licht für den nächsten fünften Jahrgang der Sekundarschule gegeben, obwohl lediglich 32 Kinder für das neue Schuljahr angemeldet wurden.
Gleichzeitig deutete Arnsberg an, dass es eine solche Genehmigung unterhalb der Mindestschülerzahl pro Klasse nicht noch einmal geben werde. Bezüglich der Anmeldequoten müsse binnen eines Jahres eine Besserung erzielt werden. Die Verantwortlichen vor Ort müssten nun zeigen, „wo die Reise hingehen soll“, erläuterte Regierungssprecher Christoph Söbbeler nach der Entscheidung seiner Behörde.
Die Nachricht ist vor Ort sehr wohl angekommen. Bereits in den nächsten Tagen werde man vor Ort mit der Bestandsaufnahme beginnen, Ursachenforschung betreiben und Maßnahmen entwickeln, verdeutlichte Fachbereichsleiterin Susanne Modler im Rathaus.
Bei der Analyse der regionalen Schullandschaft dürften Faktoren wie z.B. der von drei auf vier Klassen erweiterte fünfte Jahrgang der Ursulinen-Realschule Werl ebenso eine Rolle spielen wie etwa der Zulauf aus Menden, der Wickedes Sekundarschule immerhin fünf neue Fünftklässler beschert. Aus Voßwinkel kommen weitere vier Mädchen und Jungen. Bleibt somit ein Anteil von 23 Viertklässlern, die aus Wickedes Grundschulen an der Sekundarschule angemeldet wurden.
Genau an diesem Punkt hatten Schule und Schulträger aber mit deutlich mehr Kindern gerechnet. Erfahrungsgemäß habe der Anteil der weiterführenden Schule vor Ort stets rund 40 Prozent der örtlichen Viertklässler betragen, bei 95 Kindern in diesem Jahr wurden also mit etwa 38 Anmeldungen aus Wickede für die Sekundarschule gerechnet. Dass die Übergangsquote aber statt 40 nur 25 Prozent beträgt, steht als harter Fakt nun im Hintergrund aller nächsten Schritte.
Bereits im Vorjahr hatte der Schulstandort die Tatsache hinnehmen müssen, dass anstelle der erhofften Dreizügigkeit nur eine Zweizügigkeit zustande kam. Das aber war immerhin im Rahmen einer regulären Ausnahmegenehmigung noch kein Problem, soll zudem laut Schulgesetzentwurf in nächster Zeit zu einer regulären Option werden.
Dass die Klassengrößen von höchsten 25 und wenigstens 20 Schülern aber zur Disposition ständen, ist bislang nicht bekannt. Daher ist die Genehmigung aus Arnsberg, mit lediglich 32 Kindern zwei Klassen zu bilden, als absolute Ausnahme und letzte Warnung an Träger und Schule vor Ort zu verstehen.
Die äußerst bedenkliche Entwicklung hat lediglich einen positiven Aspekt: In Klassen mit jeweils 16 Schülern ist ein luxuriöser Lehrer-Schüler-Schlüssel erreicht, von dem vor allem die Mädchen und Jungen des neuen fünften Jahrgangs der Sekundarschule Wickede profitieren sollten.