"Erleuchtete" Bildung mit Glasfaser

Wickede - Historischer Moment für die Gemeinde Wickede (Ruhr) - und es hat durchaus Symbolkraft, dass es gerade die Sekundarschule als Ort der Bildungs- und Informationsvermittlung ist, die als erste Stätte mit der neuen Erschließung „erleuchtet“ wird und mit der offiziellen Freischaltung am Freitag das Signal aus dem Glasfaserleiter erhält.
Zwei Wochen noch, dann ist auch die Hardware soweit aufgestellt und eingerichtet, dass die Jugend im neu ausgestatteten Computerraum mit dem schnellen Internetzugang arbeiten kann.
Ganz wichtig hierfür war die frühe Einbindung von Wickedes IT-Fachmann Daniel Dahmann. Mit seiner Begleitung sei bereits bei der Verkabelung der Sekundarschule die Basis gelegt worden, hieß es vor Ort.
So sind alle Strecken im Gebäudekomplex mit einer Länge von 100 Metern und mehr weiterhin als Glasfaserleitungen verlegt. Alle kürzeren Wege können dagegen in Kupfer geführt werden - auf diese Distanz wird die Geschwindigkeit des per Licht bis zum Haus transportierten Signals nicht im Gebäude verlangsamt, der Anschluss behält also seine Leistungsfähigkeit.
Die beträgt nun für die Schule 500 Mbit/s - zum Vergleich: bisher waren es 13 Mbit/s, eine enorme Steigerung der Leistungsfähigkeit also. Mit diesen Möglichkeiten können wesentlich mehr Schüler gleichzeitig im Netz arbeiten, wobei natürlich ein Jugendschutzfilter installiert ist, mit dem sich der Zugang zu unerwünschten Seiten blockieren lässt.
Der Internet-Zugang zum Lernen soll nicht nur über die stationären PCs erfolgen, sondern auch kabellos per WLAN. Dafür werden im Schulkomplex quasi Hotspots eingerichtet, an denen die Schüler auch mit online-fähigen Geräten wie Handy oder Tablet ins Netz kommen - frei nach dem Wahlspruch „bring your own device“ („bring' dein eigenes Gerät mit“), wie dies am Freitag Schulleiter Peter Zarnitz erläuterte.
Der Schritt in das Glasfaser-Zeitalter ist natürlich auch für den Pädagogen eine spannende Angelegenheit. Bereits die Technik an sich werde Stoff für den Unterricht liefern. Etwa die Frage, warum ein Signal im Lichtleiter schneller ist als im Kupferkabel.
Der Schulleiter jedenfalls freute sich bei der offiziellen Freischaltung am Freitagmorgen, dass die Gemeinde die Schule an das schnelle Netz gebracht hat und „damit hier zukunftsfähig gelernt und gearbeitet werden kann“.
Wie genau die enorme Leistungssteigerung des Internet-Zugangs nun im Schulalltag Berücksichtigung findet, wird in einem Medienentwicklungsplan (MEP) festgehalten. Dieses Konzept soll für einen Zeitraum von fünf Jahren die Rahmenbedingungen für die Struktur der Mediennutzung in der Schule abstecken.
Der MEP wird in Kürze im Lehrerkollegium und anschließend im Fachausschuss des Gemeinderates vorgestellt.