Hauptschul-Anwohner wollen Sicherheit

Welver - Die ersten neun Bewohner der ehemaligen Ganztagshauptschule in Welver sind seit Montag da.
Höchste Zeit für Bürgermeister Uwe Schumacher und seine Verwaltungsspitze, die Sorgen, Ängste und Anregungen der Anwohner der neuen Flüchtlingsunterkunft aufzunehmen.
In einer erfreulich sachlichen Runde hatten am Montag Abend in der Bernhard-Honkamp-Schule die Anlieger Gelegenheit, ihre Fragen loszuwerden. Über 200 Interessierte zwängten sich in die Aula. Konkrete Antworten gab es zu den Fragen „Wie lange wird die Einrichtung bestehen?“, „Was passiert, wenn auch die Hauptschule ausgelastet ist?“ oder „Wann ist die Obergrenze für eine Kommune wie Welver erreicht?“ zunächst nicht. Schumacher: „Diese Fragen kann im Moment kein Bürgermeister in Deutschland beantworten“. „Die Flüchtlingswelle hat uns überrollt“, gestand er ein und fügte hinzu: „Die Bediensteten in der Verwaltung stoßen an ihre Grenzen.“
Damit nicht auch die Bewohner schnell an ihre Grenzen stoßen, erwarten sie vor allem Sicherheit – und zwar sowohl für sich selbst, als auch für die Flüchtlinge. „Jeder weiß, dass es in Welver braune Flecken gibt“, so ein besorgter Bürger.
Konkret schlugen die Teilnehmer der Bürgerversammlung vor, das weitläufige Gelände im Kreggenfeld nachts besser auszuleuchten. Auch ein Sicherheitsdienst und Polizeipräsenz sind ausdrücklich erwünscht.
Darüber hinaus besteht aber auch ein riesiges ehrenamtliches Hilfspotenzial. „Was können wir tun?“, war eine der Kernfragen. „Noch nichts“, so die ernüchternde Antwort der Verwaltung. Zunächst müsse das Bedürfnis der Flüchtlinge nach einem Dach über dem Kopf befriedigt werden. Erst dann komme das (grundsätzlich willkommene) Ehrenamt ins Spiel. „Nur gemeinsam können wir es schaffen“, ermunterte Schumacher zur großen Kooperation.
Zumindest ein Teil der Politik ist noch nicht dazu bereit. Bereits im Vorfeld hatte BG-Fraktionschef Jürgen Dahlhoff mitgeteilt, dass die Bürgergemeinschaft der Veranstaltung fern bleibt. „Wir wollen keine falschen Hoffnungen wecken“, so der Schwefer. Diese Veranstaltung sei einzig Sache der Verwaltung. Und deren Chef Uwe Schumacher sei der Verantwortliche, der die Probleme zu lösen habe.
Dahlhoff sicherte aber zu: „Wenn es darum geht, konkret mit politischen Mitteln zu helfen, kann man auf uns zählen“ – beispielsweise bei der Unterstützung von Ehrenamtlern in der Einrichtung.
In einigen Wochen soll es erneut eine Bürgerversammlung geben. Dann sollen erste Erfahrungen ausgetauscht werden.