Stadtmarketing-Preis für Band „Warstein Project“

WARSTEIN ▪ Mit einem „Loblied“ auf ihre Heimatstadt sind Burkhard Ochel und Detlef Holzhauer jahrelang schwanger gegangen.
„Wir wollten dem ungerechtfertigt schlechten Ruf Warsteins etwas entgegensetzen“, erklärten sie während der Generalversammlung des Stadtmarketingverbandes im Hotel Lindenhof. Dort wurde das „Baby“ der Gruppe „Warstein Project“ nicht nur vorgestellt, sondern auch Preis gekrönt. Für ihre Hymne „Warstein, meine Stadt“, insbesondere aber für ihr Image förderndes Gesamtwerk, erhielt die Formation, zu der auch Helmut Hiegemann, Isabella Wiemar und Sabrina Furchert gehören, den „Marketingpreis 2012“. Dabei handelt es sich bereits um die fünfte Auszeichnung, die Stadtmarketing für besonders einfallsreiche, arbeitsintensive und effektive Aktivitäten zum Wohle Warsteins verliehen hat. „Warstein Project“ hat nach den Worten des stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Monzlinger eines der ältesten Mittel der Verständigung aufgegriffen, um die Stadt über regionale und überregionale Grenzen hinaus bekannt zu machen. „Das Internet dokumentiert Interesse in der ganzen Welt.“ Zugriffe aus Kanada, Brasilien, USA, Finnland, den Niederlanden auf Texte und Musik seien ein Beweis dafür, dass viele Menschen neugierig auf Warstein sind. Monzlinger: „Das ist Stadt-Marketing im eigentlichen Sinne und in einer besonders schönen Weise.“
Die Ausrichtung des Stadtmarketingverbandes hatte Vorsitzender Gerd Flaig bereits zu Beginn der Versammlung thematisiert. Das Siegel der Gemeinnützigkeit habe sich nicht mit den ursprünglich anvisierten Zielen vereinbaren lassen. Einst zur Marketingunterstützung der Stadt angetreten, widme man sich nun schwerpunktmäßig der Image- und Heimatpflege. Wie intensiv diese betrieben wird, belegte ein umfangreicher Rechenschaftsbericht. Dass die Pläne zur Einrichtung eines Geologiemuseums im ersten Stock der Waldwirtschaft „leider“ zu den Akten gelegt werden mussten, begründete Flaig mit Planungsunsicherheiten. Der Bilsteintalverein stecke bis über beide Ohren in Arbeit und habe sich als Betreiber der Zukunft nicht festlegen können. „Es war unklar, was mit dem Museum passieren würde.“ Flaig unterstrich jedoch das anhaltend gute Verhältnis zur Initiative rund um Wildpark, Tropfsteinhöhle und Jugendherberge.
Zurückgezogen hat sich der Verein auch aus der Aktion „Warstein blüht wieder“. Die Hoffnung, dass sich die Blumenpracht auf öffentlichen Plätzen auch ohne Gelder aus der Paul-Cramer-Stiftung entfalten möge, hat sich zur Freude Flaigs inzwischen bestätigt. Ortsvorsteherin Elisabeth Wiese habe Sponsoren gefunden, in Suttrop bepflanze die Ini Kübel und Schalen und in den übrigen Ortsteilen werde ebenfalls in Eigeninitiative begrünt.
Arbeitsintensiv für den Verband war hingegen die Übernahme der städtischen Mineraliensammlung. Etwa 4000 wertvolle Fossilien und Edelsteine wurden fotografiert, dokumentiert, verpackt und in der Waldwirtschaft eingelagert. Im Mai sollen sie an ihren Bestimmungsort in der Gutenbergschule umgesiedelt werden. Die Organisation des Carpenter-Konzertes, die Renovierung des Ibach-Flügels im Gymnasium und der Austausch des Monitors für die Video-Stationen in Stütings Mühle waren weitere Schwerpunkte der Verbandsarbeit. Die Pflege diverser Internetseiten, Filmprojekte sowie die Reinigung und Pflege der übers Stadtgebiet verteilten Info-Schilder gehören schon fast zur alljährlichen Routine.
Dabei sind die Hinweistafeln bislang von Vandalismus verschont geblieben. Lediglich eine Warnung zum Schmunzeln hinterließen unbekannte Witzbolde im Wästertal. „Ab hier stinkt’s nach Kuh“ stand eines Morgens auf dem Schild Unterm Stillenberg, am Grenzübergang von Warstein nach Belecke. Kurze Zeit später war der Hinweis: „Dann putz dir erstmal die Nase“ hinzugekommen und wieder eine Weile später hatte sich das Schild „wie von selbst“ gereinigt. Mit der Einrichtung von E-Bike-Stationen habe man ein modernes Thema aufgegriffen, so Flaig.
Nach den Erfolgsmeldungen der jüngsten Vergangenheit erfolgten die Wahlen zum Vorstand gänzlich ohne Meinungsverschiedenheiten. Einstimmig wurde das gesamte Team mit Gerd Flaig als Vorsitzendem, seinem Stellvertreter Helmut Monzlinger und Laurentius Luttermann als Kassierer bestätigt. Zuvor hatte Wahlleiter Hans- Martin Weber „Stadtmarketing“ als kleinen Verein mit beschränkten Mitteln bezeichnet, der mit Kreativität, Einsatz und Hartnäckigkeit dennoch Gutes schaffe. „Wenn es nun noch gelingen würde, die eigenen Aktivitäten, mit denen der übrigen Vereine im Stadtgebiet zu bündeln, wäre es gar nicht mehr auszuhalten.“
Flaig listete die aktuellen Pläne auf: Die kürzlich im Haus Kupferhammer eröffnete Wanderausstellung „Entwicklung des Lebens“ soll im Laufe des Jahres noch im Gymnasium und in der Hauptschule aufgebaut werden. Mögliche Standorte könnten später das Hirschberger Rathaus, das Haus Dassel oder die Waldwirtschaft sein. In Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Suttrop eröffnet Stadtmarketing im August eine Freiluftausstellung mit „Geo-Steinkreis“ am Suttroper Kalkofen. Flaig: „Die Geologiestation und ihre Hintergründe werden wir der Öffentlichkeit am 3. Mai im Haus Steinrücken vorstellen.“