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Spurwechsel als Chance für die Karriere

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Von: Heyke Köppelmann

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en Studienausstieg als Chance ergreifen! Sie stellten das Angebot vor (von links): Klaus Bourdick (IHK Arnsberg Hellweg-Sauerland), Jörg Hamann (Handwerkskammer Dortmund), Horst Teuber (Arbeitsagentur Meschede-Soest), Florian Krampe (IHK Arnsberg Hellweg-Sauerland) und Oliver Schmale (Agentur für Arbeit Meschede-Soest).  -  Foto: Dahm
en Studienausstieg als Chance ergreifen! Sie stellten das Angebot vor (von links): Klaus Bourdick (IHK Arnsberg Hellweg-Sauerland), Jörg Hamann (Handwerkskammer Dortmund), Horst Teuber (Arbeitsagentur Meschede-Soest), Florian Krampe (IHK Arnsberg Hellweg-Sauerland) und Oliver Schmale (Agentur für Arbeit Meschede-Soest). -  Foto: Dahm

Soest –  Türen öffnen! Das ist kurz und knapp das Anliegen der Initiative „Spurwechsel“. „Wir möchten Wege aufzeigen, die einen guten Anschluss bieten und weiterführen“, hebt Oliver Schmale, Chef der hiesigen Arbeitsagentur, hervor. Niemand soll entgleisen und auf der Strecke bleiben. Es geht um junge Menschen, die nach einiger Zeit feststellen, dass ihr Studium nicht so läuft, wie sie es sich eigentlich vorgestellt hatten.

Um ihnen in der Phase der Neuorientierung zur Seite zu stehen, haben sich drei Partner zusammengeschlossen, die profunde Kenntnisse und gute Kontakte einbringen: die Agentur für Arbeit Meschede-Soest, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Arnsberg Hellweg-Sauerland und die Handwerkskammer Dortmund. „Ziel ist es, auf alternative Karrieremöglichkeiten hinzuweisen“, schildert Klaus Bourdick von der IHK. Sein Appell lautet: „Herzlich willkommen bei uns!“ Denn: „Es ist überhaupt keine Katastrophe, wenn es mit dem Studium nicht klappt.“

„Wir brauchen Führungsnachwuchs“

„Wir brauchen Führungsnachwuchs“, sagt Jörg Hamann, der bei der Handwerkskammer in der Ausbildungsstellenvermittlung Abiturienten berät. Ihm ist klar: „Kluge Köpfe sind erforderlich, die von der Pike auf lernen, um später als Unternehmer erfolgreich zu sein.“ Den Initiatoren ist es wichtig, die jungen Menschen genau dort abzuholen, wo sie stehen, um im Gespräch mit ihnen gemeinsam passgenaue Perspektiven zu entwickeln, die auf Dauer angelegt sind.

„In jedem Ende steckt ein Anfang“, betonen die Akteure, die mit ihrer Kooperation einen zentralen Anlaufpunkt mit konkreten Ansprechpartnern geschaffen haben. Es ist ihnen daran gelegen, deutlich zu machen, welche Chancen sich auftun. Florian Krampe vom Ausbildungsmanagement der IHK weiß: „Es gibt keinen einheitlichen Typ, jeder Spurwechsler ist anders und muss individuell beraten werden.“ Er führt ein Beispiel auf, wie sich das bisher Erreichte bestens als Basis nutzen lässt: Ein Rechtswissenschaftler, der als „halb ausgebildeter Jurist“ sein Wissen einbringen kann, ist sicherlich als Buchhalter ein gefragter Mitarbeiter.

Berufsberater Horst Teuber nennt einige Zahlen. Bundesweit gehen jährlich 500 000 Schulabsolventen mit Hochschulreife ins Studium, 140 000 steigen wieder aus, die meisten von ihnen innerhalb der ersten beiden Semester. Auch im Kreis Soest gebe es erstmals seit 20 Jahren wieder mehr Ausbildungsplätze als Bewerber – ein weithin zu beobachtender Trend, der sich nach einer Prognose der Bertelsmann-Stiftung fortsetze. Horst Teuber: „Dieses Potenzial an Studienabbrechern dürfen wir nicht verlieren.“

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