Minister: Soester dürfen ihre Radstreifen behalten

Soest - Soest darf nun doch seine Rad-Mittelstreifen in der Jakobi- und Nöttenstraße behalten. Mehr noch: Der Verkehrsminister stimmt einem Verkehrsversuch in der Stadt zu, die Sicherheit dieser Schutzstreifen näher zu untersuchen und – bei positiven Ergebnissen – auf eine Gesetzesänderung hinzuwirken, damit auch andere Städte solche Mittelstreifen einrichten dürfen.
Das ist das Resultat der Expertenrunde, die sich am Freitag mit Beteiligten aus der Stadt Soest, dem Kreis, der Bezirksregierung und des Verkehrsministeriums in Düsseldorf zusammengesetzt hat. Zuvor hatte die Bezirksregierung die Stadt schriftlich aufgefordert, die Mittelstreifen wieder abzuschaffen und den Aufsichtsbehörden den Vollzugstermin zu benennen.
Solche Streifen widersprächen der Straßenverkehrsordnung, die ein striktes Rechtsfahrgebot vorsehe. Obendrein seien alle Verkehrsteilnehmer in Tempo-30-Zonen wie der in der Soester Altstadt zu besonderer Rücksichtnahme verpflichtet, somit Extra-Streifen für Radfahrer überflüssig. Doch die Soester stellten sich quer.
Schließlich haben sie nicht aus Jux und Dollerei 2008 die Radspur mitten auf die Jakobistraße gezeichnet. Vielmehr war hier ein junger Radfahrer gegen eine aufgerissene Autotür geprallt und lebensgefährlich verletzt worden.
Straßenverkehrsordnung könnte geändert werden
Bei dem Behördengespräch im Düsseldorfer Verkehrsministerium einigten sich alle Seiten, mit dem wissenschaftlich begleiteten Verkehrsversuch Lösungen zu erarbeiten, die „im historischen Stadtkern von Soest mit seinen besonders schmalen Straßen zugleich für optimale Verkehrssicherheit und Rechtskonformität Sorge tragen“. Sollte das gelingen, könnten die Resultate die Grundlage liefern, die Straßenverkehrsordnung zu ändern. Der Verkehrsversuch soll ferner klären, ob die spezifische Soester Verkehrsführung auf andere Innenstadtsituationen übertragen werden kann.
Soests Bürgermeister Eckhard Ruthemeyer, der sich für den Erhalt der Radstreifen stark gemacht und angekündigt hatte, notfalls bei den Verantwortlichen dafür zu streiten, begrüßte am Freitag das Ergebnis aus Düsseldorf: „Ich freue mich, dass die Stadt Soest die Gelegenheit bekommen hat, die Gründe für den Fahrradstreifen und unsere positiven Erfahrungen damit darzustellen.“ Der Verkehrsversuch biete nun eine große Chance. „Und natürlich bin ich sehr froh darüber, dass Fahrradfahrer in der Jakobistraße und der Nöttenstraße weiter durch den Schutzstreifen ein Plus an Verkehrssicherheit genießen können.“