Donny and the Diamonds feiern Schlagzeuger-Jubiläum

Soest - „Genauso ein Schlagzeug wie das von Willi hat auch Ringo Star von den Beatles gehabt“. Dieser Hinweis des Moderators Bernd Michel auf das Hauptarbeitsgerät des Bühnenjubilars Willi Grundhöfer verwies auch auf die Epoche, um die sich der Abend im Soester „Schlachthof“ drehte: um die 60er-Jahre. Die Freunde der Band „Donny and the Diamonds“ und andere jung gebliebene Pop- und Rockfans feierten 50 Jahre Bühnenpräsenz von Willi Grundhöfer.
Einige feierten auf der Bühne und sehr viele im Saal. Neben mehreren Stuhlreihen und den Stehtischen um die Theke wurde immer wieder auch die Tanzfläche vor der Bühne genutzt.
Zu Beginn des Konzerts wurde mit John Lennons „Imagine“ an die schrecklichen Ereignisse in Paris erinnert. Doch danach war dieser Abend von Freude und gutem Miteinander geprägt. Wer glaubt, dass die Generation 50+ die Beschaulichkeit liebt, erlebte hier etwas anderes. Getrieben von Willis Trommelschlägen, den starken Soli von Gitarrist Ralf Junker und den Basslinien Klaus Fischers wurde durch den Abend gerockt. Donny, der Sänger, ist immerhin mittlerweile 72 Jahre alt, aber sein Hüftschwung erinnerte an den jungen Elvis.
Erster musikalischer Gast des Abends war die Band „Walk of Life“ bestehend aus Willis Sohn Dennis, Salah Souary, Walter Weihs und der Kernbesetzung der Diamonds. Sie coverten einige Titel der Dire Straits. Hier wäre eine wenig mehr Bühnenpräsenz und eine bessere Abstimmung durch die Tontechniker für die Stimmung im Saal gut gewesen. Im nächsten Gastbeitrag stand „Sax-Walter“ Weihs mit Klassikern aus den 50er-Jahren wie „Peter Gunn“ und „Tequila“ im Vordergrund und heizte die Stimmung tüchtig an.
Nach einer Pause für Willi und die anderen Akteure, die von Bernd Michel mit einer guten Portion Ironie überbrückt wurde, sah man buchstäblich Rot im Saal, denn Leonhard aus Bad Sassendorf, früher Sänger der „Gottwald Singers“ kam im roten Pullover auf die in rotes Licht getauchte Bühne.
Bei Songs wie der deutschen Version von Sinatras „My way“ war es beschaulicher, aber wenn Leonhard sein Stimmvolumen ausschöpfte und mit Kopfstimme verkündete „The lion sleeps tonight“ oder das „Barbara Ann“ sich immer noch gut anhört, dann ging im „Schlachthof“ auch wieder die Post ab.
Donny und seinen Diamonds gehörte der Rest des Abends mit Pop- und Rockklassikern von Ray Charles bis zu den McCoys.
Man muss sich keine Sorgen um die jung gebliebene Generation in Soest machen. Die Tanzfläche war gefüllt und auf der Bühne wurde Schwerstarbeit geleistet.
Gerade Willi Grundhöfer zeigte an seinem Jubiläumstag überhaupt keine Ermüdungserscheinungen, sondern Ausdauer, Reife und Musikalität, die ihm noch viele Bühnenjahre lang vergönnt sein mögen. - neu